Sa. 28.04.12
Jetlag bedingt bin ich das erste Mal um 03:00 Uhr morgens wach. Bine schläft tief und fest wie ein Stein. Ich schaffe es, mich bis 06:30 Uhr zu gedulden und weiter zu dösen.

Dann bin ich aber fit wie der junge Morgen, der langsam durchs Fenster kriecht. Ich setze mich stilecht an das Fenster mit Blick in die Harlemer Hinterhöfe und beschließe, etwas am Blog zu schreiben. Meine Vermutung, dass das hier zeitlich ziemlich knapp wird, scheint sich zu bestätigen.

Nachdem wir uns alle frisch gemacht haben, geht es zum Frühstück. Heidi bietet Bagels zum Aufbacken, Marmelade, Obst und Kaffe deutscher Qualität  zum selberkochen. Und nebenbei nochmal die volle Dosis Info. Am Tisch sitzt noch ein weiteres Paar in unserem Alter, die beiden kommen aus Stade und sind schon zum zweiten Mal in New York. Die große Küche ist das Kommunikationszentrum des Hauses und bevor wir uns versehen, müssen wir schon wieder Gas geben, damit wir los kommen. Wir haben für heute morgen einen Helikopter-Rundflug gebucht, den wir ungern verpassen möchten. Mit der Metro geht es Richtung Downtown zu den Piers, wo die Flieger starten.

Das Wetter ist super, was eine unserer größten Sorgen war, da wir die Buchung bereits von Deutschland aus gemacht haben. Bleibt noch die Verteilung der Plätze, auf die wir keinen Einfluss haben, da sie aufgrund des unterschiedlichen Gewichts der Passagiere erfolgt, aber auch das geht einigermaßen glimpflich ab. Bine darf vorne beim Piloten sitzen und Katja als kleinste muß hinten in die Mitte. Aufgrund der großen Fenster ist aber auch dieser Platz nicht so schlecht und da sie die einzige ist, die nicht fotografiert, auch o.k. Vor dem Einstieg gibt es noch ein Gruppenfoto vor dem Heli und eins von Bine, wie sie lässig im Cockpit sitz, als wär es ihr Flieger.


Der Flug dauert ca. 12 Min. und ist wirklich beeindruckend. Allein das Gefühl in einem Heli zu setzten, der relativ wendig ist, und schon mal kurz zur Seite wegkippen kann hat schon was. Der Flug geht zur Freiheitsstatue die wir zweimal umrunden, damit alle was davon haben, den die Passagiere hinten sitzen sichen gegenüber, so dass zwei und dazu gehöre ich, rückwärts fliegen. Das vertrage ich beim Bahnfahren schon nicht so gut. Dann geht es weiter den Hudson River entlang mit Blick auf die Skyline bis hinter den Central Park und von da aus zurück. Man kann die verschiedenen Wolkenkratzer ausmachen und bekommt ein Verständnis dafür, wie diese Stadt aufgebaut ist. Zu schnell ist der Zauber vorbei und wir landen wieder am Heliport.  In der Zwischenzeit hat man die Fotos auf den Rechner gezogen und wir können - wenn wir wollen - einen Abzug kaufen. Wollen wir natürlich! Übers Jahr gerechnet ist das vermutlich eine millionenschweres Zusatzgeschäft in Folge der Digitalisierung. Bei den Mengen, die hier durchgeschleust werden, unser Pilot erzählte uns, das er pro Tag 20 Flüge macht, hätte das mit analoger Fotografie nicht funktioniert.

Wir verlassen den Heliport und gehen hinüber zur Staten Island Ferry wo auch die Metro geht. Wir beratschlagen kurz was wir als nächsten machen und entschließen uns fürs Essen. Das pappige Weissbrot hält nicht wirklich lange vor und so entschließen wir uns für ein Hot Dog im stehen. Überall in der Stadt stehen kleine Wagen sogenannte Pushcarts, wo es solche Kleinigkeiten wie Bretzel, Hotdog oder Spießchen gibt.
 
So gestärkt nehmen wir die Staten Island Ferry, die das gegeüberliegende Staten Island mit Manhattan verbindet. In der Halle stehen locker 200 Leute und kurzer Blick sagt mir, dass die wenigsten auf dem Weg zur Arbeit sind. Wir ja auch nicht und das hat mehrere Gründe. Erstens ist die Fahrt umsonst, zweitens führt sie an der Freiheitsstatue vorbei und drittens hat man von der anderen Seite einen super Blick auf die Skyline von Manhattan.


Die Fahrt dauert ca.. 25 Min und hält was sie verspricht.


Auf der anderen Seite verlassen wir die Fähre um der Stadt einen kurzen Besuch abzustatten, aber hier ist wirklich der Hund begraben. Einziges Higlight ist das direkt am Wasser liegende Baseball Stadion. Hier trainiert ein College Team mit Blick auf die Skyline.  Wir gehen hinein und genießen genau diesen Blick. Im Stadion spielen sie richtig schön laut so tolle Lieder wie "New York, New York" und "Empire State of Mind" Das macht schon Gänsehaut. That's America!  Danach nehmen wir die Fähre zurück nach Manhattan.

Die Fahrt geht weiter Richtung Chinatown und Little Italy. Ziel ist das Flat Iron Building mit seiner ausgefallenen Architektur, das wir aber heute nicht sehen werden. Zumindest derzeit laufen unsere Besichtigungen etwas unkoordiniert ab, da die Entfernungen auf dem Stadtplänchen etwas optimistisch dargestellt sind, oder wir mal eben in die falsche Metro einsteigen. Es gibt auf den Linien sogenannte Local trains also Züge die an jeder Station Halt machen und Express trains die nicht überall halten und dadurch deutlich schneller sind. Da stimmt dann zwar die Richtung, aber die Haltestelle ist eine völlig andere. Das ist auf der anderen Seite reizvoll, da man Dinge sieht, die man vielleicht nicht auf dem Plan hat.

Chinatown ist mal wieder ein Stück Asien mit all seinen Gerüchen und Gewusel. Es breitet sich immer weiter aus und hat mittlerweile Little Italy, das direkt nebenan liegt, etwas

zurückgedrängt. Dort sieht es dann schlagartig aus wie in Italia. Rechts der Supermarkt mit chinesischen Schriftzeichen, links die Pizzeria da Nico. Sozusagen eine Fressmeile mit Stühlen und Tischen auf den Gehwegen und von Pizza bis Pasta das ganze Programm. 
Vor der Tür stehen die Kellner und versuchen möglichst viel aus den vorbeiziehenden Touristenströmen zu fischen, auf italienisch wenn es sein muß. Wir entscheiden uns für eine Ristorante mit Innenhof um eine kleine warme Mahlzeit zu uns  zu nehmen. Gute italienischee Qualität zu vetretbaren Preisen, sogar guter italienischer Rotwein.

Nach dem Essen geht es weiter durchs Viertel bis nach Nolita (North of Little Italy). Hier gibt es jede Menge kleine Geschäfte und Boutiquen, was uns einige Zeit kostet. Wir wollen noch zur Rockefeller Plaza um unserer NewYork Explorer Pässe abzuholen. Die haben wir von Deutschland aus gekauft und sie bieten uns Vergünstigungen für die ganzen Attraktionen. Das ist ganz gut, da man hier für alles was sich als Sehenswürdigkeit vermarkten lässt, richtig Eintritt bezahlen muss. Der Ticketschalter schließt um 17:30 Uhr und wir erreichen den Laden kurz vor Toresschluß. Danach verweilen wir noch ein wenig auf der Plaza, mit ihren bunten Fahnen. Ehrlich gesagt habe ich mir das ein wenig größer vorgestellt. Wenn hier Weihnachten der Christbaum steht, dann bleibt nicht mehr so viel Platz zum Schlittschuhlaufen.

Der Weg geht über die 5th Avenue zurück Richtung Central Park. Es ist Samstag nachmittag und auch die New Yorker haben sich zu einem kleinen Stadtbummel entschlossen, und jede Menge hochpreisige Geschäfte warten auf Kundschaft. So haben wir uns diese Stadt vorgestellt, aber den Punkt Shopping wollen wir uns für später aufheben. Stattdessen nehmen wir gegenüber vom Central Park noch eine Runde Budweiser in einer Sportsbar, sitzen im Freien und beobachten die vorbeiziehenden Leute. Ist ja auch irgendwie Sport. Nach einem kurzen Stopp im Supermarkt am Columbus Circle - hier gibt es alles für den ernährungsbewußten New Yorker, koscheren Käse, Chips aus biologisch einwandfreien Kartoffeln, aber zu horrenden Preisen, so dass wir uns auf eine Minimum beschränken - geht es Richtung Unterkunft. Zwischen Metrostation und Easyliving finden wir noch einen kleinen Supermarkt der uns die eher nicht so gesunden Pringles verkauft, sowie einen Liquor Shop der eine Lizenz für den Verkauf von Alkohol hat. Wir erstehen zwei Flaschen Wein von denen wir eine in fröhlicher Runde in Heidis Küche direkt leeren. Als wir gegen 24:00 Uhr ins Bett fallen, geht dererste Tag in dieser Megastadt zu Ende

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