Plettenberg Bay - mal Regen, mal Sonne

Bereits bei unserer Rückfahrt vom Restaurant hat sich ja angekündigt, wie sich der nächste Tag entwickeln würde - regnerisch.
Es hat die ganze Nacht durch geregnet und gestern morgen war der Himmel eine graue Masse. Ziemlich doof, wenn sich der Urlaub weitestgehend aus Outdoor-Aktivitäten zusammensetzt. Nach dem Frühstück machen wir also als erstes mal einige Besorgungen. Das erste ist Wäsche waschen (lassen) und das zweite ist Biltong besorgen. Hääh?

Biltong ist der afrikanische Snack für zwischendurch und entspricht in etwa unserem luftgetrockneten Schinken in kleine mundgerechte Stücke gehäckselt. Wobei Rind hier noch die eher profane Variante ist. Darüber hinaus gibt es auch noch Kudu, Springbock und Impala. Biltong Shops gibt es hier an jeder Ecke und während unseres bisherigen Aufenthaltes haben wir uns aus verschiedensten Quellenn bedient und es gibt durchaus qualitative Unterschiede. Beim Frühstück haben wir daher unsere Vermieterin befragt und sie hat uns den Biltong-Dealer ihres Vertrauens benannt, den wir nun aufsuchen. Die ältere Dame hinter der Theke empfiehlt uns Impala, der diiesmal wohl sehr gut ist und wir nehmen auch noch etwas Kudu mit.



Nach getaner Arbeit inspizieren wir die Shopping-Meile von Plettenberg, die aber nicht so viel hergibt, und nehmen uns anschließend  einen Cappucino mit echtem Lavazza in Clare's Cafe. Ich lasse mir zudem noch ein Stück Cheesecake aufschwatzen.

Am Nachmittag fahren wir nach Knysna (gesprochen: Neisna). Das liegt knapp 35 km entfernt, und ist nicht ganz so mondän wie Plett. An die südafrikanischen Städte muß ich mich erst noch gewöhnen. Meistens gibt es eine Durchgangsstraße an denen die Geschäfte liegen, die aber in den meisten  Fällen außer Touri-Ware und Dingen des täglichen Bedarfs nicht wirklich viel zu bieten haben. Manchmal gibt es eine Mall in unterschiedlicher Qualität. Das war's. Ich würde Plett mit seinen kilometerlangen Stränden mal als Badeort bezeichnen, und so etwas sähe in Holland oder an der deutschen Nordsee definitiv anders aus.

Am späten Nachmittag sind wir wieder zurück und bereiten uns auf das Abendessen vor. Unsere Vermieterin hat einen Tisch im N'guni reserviert, einem der angesagten Restaurants im Ort. Wir hatten im Vorfeld keine Reservierungen vorgenommen. Diesmal sind wir schlauer und nehmen den Wagen. Das Essen ist wie eigentlich immer in diesem Urlaub super und vergleichsweise preiswert. Anschließend noch einen selbst speditierten Brandy auf unserer Veranda und wieder geht ein Tag zu Ende.

Heute morgen ist der Himmel immer noch grau, aber es hat aufgehört zu regnen. Der Wetterbericht sieht leidlich gut aus und so entscheiden wir unse für eine Wanderung im Robberg Marine and Nature Reserve. Die Alternative wäre der Tsitsikama Nationalpark, aber bis dahin wären es 60 km und eigentlich ist er für einen Halbtagstrip auch zu schade. Also nächstes Mal, leider fehlt uns der gestrige Tag.

Der Robberg NP ist allerdings ein voller Erfolg. Nachdem wir unsere Wäsche abgeholt haben (8 Teile ,4,50 EUR) machen wir uns auf den Weg und erreichen den Parkplatz, der um diese Zeit schon komplett gefüllt ist, gegen 10:45 Uhr. Am Eingang des Parks muß man sich registrieren und eine Gebühr entrichten. Das Ganze geht relativ umständlich vonstatten, was eine Schlange bei der Einfahrt verursacht und uns zu den farbigen Mitmenschen in diesem Land führt. Im Dienstleistungsgewerbe findet man sie in großer Zahl, vermutlich weil sie nicht viel kosten. Böse Zungen würden behaupten, weil der einzelne nur begrenzt leistunfähig bzw. motiviert ist.  Manche sind echt clever, kommunikativ und werden mit den richtigen Rahmenbedingungen ihren Weg machen, andere wiederum sind  lustlos, haben resigniert oder haben ihre während der Apartheid zugewisene Rolle noch nicht abgelegt.

Im Nature Reserve gibt es 3 verschiedene Wanderungen unterschiedlichicher Länge. Wir entscheiden uns für die mittlere Variante mit einer Dauer von 2 Stunden, wohl wissend, dass bei den Fotostopps noch einiges an Zeit obendrauf kommt. Der Weg führt quasi einmal um die Halbinsel herum mit spektakulären Ausblicken auf Plettenberg und den Ozean. Auf halber Strecke  befindet sich eine Robbenkolonie, die sich bereits 15 Min. vorher durch einen bestialischen Gestank ankündigt. Als nächstes hören wir die Kollegen, bevor wir sie endlich zu Gesicht bekommen. Aus luftiger Höhe beobachten wir mit einem Fernglas das Treiben in der unter uns tosenden Brandung.

Inzwischen ist der Himmel aufgezogen, die Sonne kommt raus und nach jeder Kurve bietet sich eine weitere spektakuläre Perspektive.





Nach gut 3 Stunden sind wir zurück am Parkplatz und der Film ist voll. Es war definitiv die richtige Entscheidung.

Wir machen uns auf den Weg zurück in die Stadt, um noch etwas  Bilton zu kaufen. Der Tip von unserer Vermieterin war wirklich gut, und wir möchten uns etwas vakuumieren lassen und mit nach Hause nehmen.

Zum Abschluß möchten wir nochmal an den Strand was sich allerdings relativ schwierig gestaltet. Plettenberg Bay ist wie der Name sagt eine  Bucht durch die sich ein ca. 12 Km langer Sandstrand zieht. Über weite Bereiche haben allerdings die Schönen und Reichen hier ihre Villen hingesetzt oder Hotels ihre Bauten platziert, so dass es kaum Zugänge zum Strand gibt. Hat man es erstmal geschafft, muß man feststellen, dass außer Sand und Brandung nichts weiter vorhanden ist. Hier kann man kilometerlange Spaziergänge machen, aber Strandbars oder Restaurants? Fehlanzeige!




 Wir lassen uns das später am Abend nochmal durch unsere Bedieung bestätgien. Aus meiner Sicht schade, aber so isser der Südafrikaner.

Unseren Abend beschließen wir mit einem Abendessen im Lemongrass Seaview Restaurant, wieder mit eigenem Fahrzeug.

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