Bangkok auf eigene Faust
Heute ist einer der wenigen Tage in Bangkok, die wir auf eigene Faust gestalten und wir haben uns den Besuch des Königspalastes Wat Pra Keo, sowie des Wat Po vorgenommen, vermutlich die imposantesten Tempel Bangkoks bzw. Thailands. Beide hatten wir bereits bei unserem ersten Besuch gesehen, aber viel hilft bekanntlich viel und vielleicht gibt es ja das Ein oder Andere was wir noch nicht auf Speicherkarte verewigt haben.
Damit keine Langeweile aufkommt, geht der Wecker wieder recht zeitig (06:30 Uhr) und wir verlassen das Hotel ohne Frühstück, um unterwegs einige Kleinigkeiten zu uns zu nehmen.
Das war von Anfang an der Plan, da das europäische Frühstück im Sofitel für thailändische Verhältnisse nur einen begrenzten Gegenwert bietet. Leider gestaltet sich der erste Versuch eher holprig und nach einer guten halben Stunde haben wir 2 Sandwiches und eine Tasse frisch gemahlenen Bohnenkaffee erstanden, die wir auf einer Bank an der Bushaltestelle zu uns nehmen. Gebratenes Kleinzeug, Klebreis und Nudeln gab es überall, aber damit warten wir besser noch bis Mittwoch.
Für die Anfahrt zum Königspalast möchten wir die Fähre nehmen, ein günstiger und schneller Weg. Auf dem Weg dorthin treffen wir mal wieder auf eine Reihe hilfreicher Thais die uns darauf hinweisen, das die Fähre nicht fährt, der Königspalast Montags geschlossen hat und man stattdessen besser einer geführte Rundtour zu überhöhten Preisen buchen sollte. Haben wir ja mittlerweile gelernt. Nicht so ein dänisches Paar, welches wir unterwegs auflesen, die beiden sind das erste Mal in Thailand. Zweimal war das Portemonnaie schon fast offen. Wir entschließen uns, zu viert ein Taxi zu nehmen und erreichen nach gut 30 Minuten den Palast. Der Taxifahrer der uns für magere 61 Baht (1,50 Euro) durch das Chaos von Chinatown gesteuert hat, war bis zu diesem Tag die einzige ehrliche Haut. Und dann kommt der Hammer:
Vor dem Palast angekommen, bittet uns ein Thai mit Trillerpfeife und offiziellem Outfit, das Taxi zügig zu verlassen, um den Weg freizumachen. Als wir uns dem Eingang zuwenden, fordert er uns ziemlich resolut auf den Eingang 50 m weiter links zu benutzen, da hier nur der Ausgang sei. Wir, nun doch etwas verunsichert, bewegen uns also nach links wo 3 weitere Thais warten, alle sehr offiziell, weißes Hemd, Anstecknadel. Und dann kommt sie wieder die Geschichte. Der Palast ist bis 13:00 Uhr geschlossen, weil dort eine Thai-Zeremonie stattfindet und man könnte doch stattdessen .... Als die Dänen wieder anfangen zu überlegen, haben wir sie nach kurzer Diskussion alleine gelassen. Richtige Erfahrungen müssen eben schmerzhaft sein. Wir sind dann zurück zum Haupteingang und siehe da, alles Lüge. Es war doch der richtige Eingang, und von Zeremonie keine Spur.
Der Königspalast war dann wieder der Hammer. Obwohl wir ihn schon gesehen hatten, haben wir gute 3 Stunden dort verbracht und wieder jede Menge Fotos geschossen. Allerdings muss man sagen, das das Wetter in diesem Jahr deutlich besser und der Himmel um einiges blauer ist als beim letzten Mal. Um die Mittagszeit wurde es zudem extrem leer, so das wir noch eine extra Runde gedreht haben.
Nachdem wir uns auf einem nahe gelegenen Markt gestärkt hatten ging es dann weiter zum Wat Po. Hierzu gibt es zwei Dinge zu erwähnen. Der Wat, also der Tempel, beherbergt den größten liegenden Buddha Thailands und zudem wurde dort die erste Massageschule des Landes gegründet, welche sich immer noch auf dem Gelände befindet.
Die Situation war hier ähnlich. Relativ wenig Publikum, viele Renovierungen in den letzten 3 Jahren und zunehmend warmes Licht aufgrund des Sonnenstandes. Nachdem wir auch hier ausgiebige Besichtigungen durchgeführt und Fotos gemacht haben, sind wir noch zu Massageschule. 50 Minuten Fussmassage in gekühlten Räumen, eine Wohltat.
Als wir uns auf den Rückweg machten war es bereits 18:00 Uhr, und schlagartig fiel uns ein, dass wir beim letzten Mal in ähnlicher Situation ziemliche Probleme hatten, ein Taxi zu bekommen. Die Rush Hour setzt bereits ein und es ist ein endlos langer Weg, den viele Taxifahrer nur ungern auf sich nehmen. Das äußerte sich auch diesmal wieder in der Preisgestaltung. Nach einer Viertelstunde entschlossen wir uns dann, ein Tuk-Tuk zu nehmen. Für die Unwissenden, Tuk-Tuk sind Zweitakt-Mopeds als Dreirad mit einem Fahrgastbereich in Form einer Doppelsitzbank hinter dem Fahrer incl. Stoffdach. Kurz gesagt, man ist sehr nah am Geschehen,
was zum Beispiel meine Frau in einigen Situation unangenehm bis belastend empfand. Vorteil: das Tuk-Tuk kommt auch dort durch, wo das Taxi bereits passen muss. Nach 40 Minuten durch die Straßen Bangkoks waren wir dann gegen 19:00 Uhr im Hotel. So blieben uns noch gute 30 Minuten, um uns den Angstschweiß abzuduschen, denn für den Abend hatten wir ein Dinner Cruise gebucht.
Dinner Cruises sind Bootsfahrten auf dem Chao Praya meistens in alten umgebauten Reisbombern, mit Essen und typisch thailändischer Tanzvorführung. Zugegebener Maßen ziemlich touristisch, aber das Essen war wirklich klasse, die Tänzerinnen jung und hübsch und die abendliche Skyline Bangkoks vom Wasser aus hatte auch seinen Reiz.
Gegen 22:30 Uhr waren wir dann wieder im Hotel. Nach kurzer Diskussion verwarfen wir den Gedanken ins Bett zu gehen, schnappten uns nochmal ein Taxi und ab ging es ins Lebua, ein 5-Sterne-Hotel einige Straßen weiter. Wir haben dort beim letzten Mal eine Nacht verbracht und das wirklich gute ist die Open-Air Bar im 64. Stock über den Dächern von Bangkok. Bei guter House Musik und Cocktails haben wir dort den Abend ausklingen lassen. Jetzt wisst Ihr, warum es so schwierig ist, regelmäßig und vor allem zeitnah diesen Blog zu schreiben.
Dienstag 08.02.
Heute stand die zweite Tour mit Green-Mango auf dem Programm, das heißt 06:30 Uhr ging der Wecker. Bine war nachts schon etwas plümerant und so beschloß ich, aufgrund der Erfahrung von gestern, alleine im Hotel zu frühstücken und für Bine einige trockene Brötchen und Kuchen raus zu schmuggeln. Der Frühstücksraum war aber leider so dermaßen überfüllt, das ich dieses Vorhaben vergaß und wir uns wieder für die Straße entschieden.
Treffpunkt war im Zentrum von Bangkok von wo es nach kurzem Fußmarsch mit einem Expressboot über die Klong ging. Klong sind Kanäle, die sich durch Bangkok ziehen und auf denen Wassertaxis verkehren. Alles sehr rustikal und abenteuerlich. Mädels, mit Pumps zur Arbeit wird hier spätestens beim Ein- und Aussteigen schwierig. Neben einigen bereits bekannten Punkten wie dem Golden Mount, auch eine der großen Tempelanlagen in Bangkok, lernten wir auch neue Dinge kennen wie das Dorf der Handwerker, welche in traditioneller Kleinarbeit die Opferschalen für die buddhistischen Mönche herstellen.
Gegen Mittag kehrten wir in eine Straßenküche ein, wo es Nudelsuppe gab. Nach Aussage aller Beteiligten gab es schon früher schon mal 2, 3 Dinge die besser geschmeckt haben.
Da sich unser Guide am Vormittag vermutlich etwas verquatscht hatte – wir haben so ziemlich alles über Tempel, Buddhismus, Bienen und Blüten gelernt – zog er am Nachmittag das Tempo an. Alles ging im Schweinsgalopp und als wir gegen 14:00 Uhr Chinatown erreichten, war die Luft schon raus. Nachdem sich eine Gruppe Chinesen zwischen uns drängte, war dann auch unser Guide samt Restgruppe verschwunden. Da dies nichts ist was uns unruhig macht, entschlossen wir uns,den Rest des Tages alleine zu gestalten. Wir schlenderten noch ausgiebig durch Chinatown und machten uns dann auf den Weg zurück ins Hotel.
Rückblickend bleibt festzuhalten, das man diesen Tag mit einem privaten Guide besser hätte gestalten können. Trotzdem haben wir wieder viel gesehen und erlebt und freuen uns jetzt schon auf morgen.
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