Sonntag 06.02. - Jetzt geht's los

Nachdem wir die erste Nacht richtig schön durchgeschlafen haben, kann es nun losgehen. Und das es losgeht, dafür haben wir zu Hause schon Vorsorge getroffen. Auf unserer Reise durch Vietnam mit Umfulana, haben wir den geführten Individualtourismus schätzen gelernt. Man hat einen Guide, der einem einiges an Hintergrundwissen vermittelt und ein festes Programm. Man sieht einfach mehr, denn es ist halt deutlich mehr Zug dahinter, das hat allerdings auch seinen Preis. Durch intensive Internetrecherche ist es Bine allerdings gelungen, das Partnerunternehmen ausfindig zu machen, mit dem Umfulana hier in Thailand zusammen arbeitet. Dort haben wir für die kommende Woche 4 Tagestouren gebucht, und die erste beginnt heute.

Darum ist für uns um 06:00 Uhr die Nacht vorbei und nachdem wir ausgiebig gefrühstückt haben, werden wir um 08:00 Uhr von unserem Guide abgeholt. Hauptziel ist ein Besuch der schwimmenden Märkte im Umland von Bangkok. Ähnlich wie im Mekong Delta findet der komplette Handel auf dem Wasser statt. Es gibt einen bekannten Markt, der in jedem Reiseführer beschrieben wird, und den jeder Veranstalter in seinem Programm führt. Erster Nachteil: Natürlich sind auch alle Touristen dort. Zweiter Nachteil: der Markt findet von 05:00 – 12:00 Uhr statt. Unser Guide hat einen kleineren, unbekannten Markt ausgewählt, der außerdem erst gegen Mittag beginnt. Ganz schön clever.

Wir sind eine kleine Gruppe – nur 6 Leute – die nun als erstes zum Bahnhof fährt. Dort steigen wir um vom Minivan auf den Zug.. Bahnhof ist jetzt etwas übertrieben, in Deutschland hätte man diesen aufgrund seines Kostensenkungspotenzials bereits geschlossen. Er besteht aus einem Gleis, und auch der Bahnsteig ist etwas schmaler. Das mag einem aber auch nur so erscheinen, weil nahezu jeder Quadratzentimeter mit Essenständen zugestellt wurde. Dafür kann man hier vom Boden essen. Nicht weil soviel herum liegt, sondern weil es so sauber ist. Da wir noch etwas Zeit haben, können wir noch ausgiebig das Warenangebot ansehen.

Der Zug fährt mit lautem Getöse ein, und der Bahnsteig wird irgendwie noch enger. Nachdem wir instruiert wurden, wo die beste Seite ist, nehmen wir im Zug Platz. 3. Klasse, Kunststoffbänke und die Air Condition besteht aus einem Ventilator. Was weiterhin auffällt, die Gepäckablagen sind deutlich zu hoch für die kleinen Thais und deutlich zu klein, für das was sie in den Zug schleppen. Die Fahrt raus aus Bangkok dauert etwa eine Stunde und macht echt Spaß. Der Zug voller Thais, wir die einzigen Touristen mittendrin und der Thai im Haus neben dem Gleis sitzt auch nicht weiter weg, als der im Zug neben mir. Es ist, als hätte man eine Schneise durch die Stadt geschlagen, durch die der Zug prescht, dabei ununterbrochen hupend.

Am Ziel angekommen, wartet bereits wieder unser Fahrer, der uns zum größten Fischmarkt im Umland von Bangkok bringt. Aufgrund der Nähe zum Wasser hat der Fisch hier eine ausgezeichnete Qualität und ganz Bangkok wird von hier aus mit Ware versorgt. Hier kann man sich einen wirklich guten Eindruck über das Marktleben verschaffen, auch wenn Märkte mit frischem d.h. teilweise lebendem Fisch etwas speziell ist, aber das haben wir ja bereits in Vietnam kennen gelernt.

Gegen Mittag starten wir mit einem typisch thailändischen Longtailboot zu einem Restaurant am Wasser. Die Fahrt führt uns durch die Klongs (Kanäle) von Samut Sonkhram, der kleinsten Provinz Thailands mit Einblick ins Leben der Thais am und mit dem Wasser. Nach ca. 1 Stunde erreichten wir das Restaurant mit Tisch direkt am Wasser. Es gab Bananenblütensalat mit Shrimps (scharf), Hühnersuppe mit Kokosmilch (etwas scharf), Grünes Rindfleischcurry (richtig scharf) und gebratenes Hähnchen in süß-saurer Soße (für Europäer).

Nach dem Essen geht es dann zum schwimmenden Markt von Talat Naan Amphawa. Im Gegensatz zu den Märkten im Mekong Delta beschränkt sich das Angebot auf kleine Boote auf denen die unterschiedlichsten Speisen angeboten werden. Schwankende Boote mit heißem Öl oder glühender Holzkohle, quasi so etwas wie fahrende Pommes-Buden, in Deutschland wäre das so nicht zugelassen.

Dazu die Thais in Ihrer typischen Tracht, sehr fotogen. Aufgrund des zu Ende gehenden chinesischen Neujahrsfestes war der Markt rappelvoll mit Thais, die auf der Rückreise von irgenwelchen Verwandten noch mal eben hier Stopp gemacht haben. Ansonsten so gut wie keine Touristen. Wie versprochen sehr ursprünglich. Danach geht es mit dem Wagen zurück ins Hotel, welches wir aufgrund des wochenendlichen Rückreiseverkehrs gegen 19:00 erreichten.

Nach kurzem Aufbrezeln im Hotel sind wir dann noch in die Altstadt zur Backpacker-Meile, wo wir im letzten Thailandurlaub häufig waren. Leider mußten wir feststellen, dass in unserem Lieblings-Szenelokal „Sawasdee“ der DJ mittlerweile durch ein Internetradio ersetzt wurde und der Service stark nachgelassen hatte. Wieder ein Traum zerstört, was uns in unserer Einstellung bestärkt, das aufgewärmte Pilze nicht schmecken.

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