The Golden Rock – Der goldene Felsen von Kyaikhtiyo

Di. 01.11.2011 Heute steht der goldene Felsen von Kyaikhtiyo  auf dem Programm, neben der Shwedagon Pagode und der Mahamuni Statue von Mandalay eines der drei größten Heiligtümer  in Myannmar. Es handelt sich hier um einen riesigen golden Findlingsblock, der hoch oben in den Bergen auf einem Felsrand liegt und quasi über dem Abgrund zu schweben scheint. Es gibt eine ganz nette Geschichte, wie der Felsen auf den Berg gekommen ist, aber von besonderer Bedeutung ist die Tatsache, dass er lediglich von 4 Haaren  Buddhas, die sorgfältig im Inneren des Felsen platziert sind, in der Waage gehalten wird. Ich persönlich bin der Meinung, dass liegt eher an den Unmengen von Blattgold; welches die Pilger  auf die dem Berg zugewandte Seite aufkleben, damit ihre Wünsche in Erfüllung gehen. An manchen Stellen hat der Felsen schon deutlich seine glatte Form verloren, hat jetzt eher was von Orangenhaut. Aber alles der Reihe nach.

Der Wecker geht um 05:30 Uhr, weil ich überlegt habe, vor dem Frühstück nochmal zur Shwegadon zu gehen, um Fotos zu machen. Habe ich aber dann auf den letzten Tag geschoben. Stattdessen genießen wir den Sonenaufgang  über dem Kandawgyj-See auf den wir von unserem Zimmer aus schauen können. Um 07:00 Uhr geht’s zu unserem ersten Frühstück in Myanmar. Das Hotel bietet internationales Frühstück, angefangen bei vielen asiatischen Gerüchten über Rührei, Bacon, Sausages bis hinzu Toastbrot, Croissants und Kuchen. Frühstücksraum im kolonialen  Stil, im Hintergrund läuft gedämpfte Musik von Richard Claydermann, Eine  Szene wie aus einem Loriot-Film. Man bekommt ein Gefühl dafür, wie sich die Kolonialherren seinerzeit gefühlt haben müssen. Um 08:00 Uhr holt uns Arron ab, bis auf einen kleinen Daypack  haben wir alle Koffer im Hotel deponiert, da wir morgen wieder zurück sind.

Die Fahrt nach Kinpun wo sich das Base Camp befindet, dauert ca. 4 Stunden nur unterbrochen von einem kurzen Stopp an einem Militärfriedhof sowie einem Mittagessen. Die Straßen sind in einem verhältnismäßig guten Zustand, so dass einen das schuckelnde Auto schon mal in den Schlaf versetzt. Im Base Camp angekommen, steigen wir auf einen kleinen LKW um, der die Leute  den Berg hinaufbringt. Das ist aber nur die halbe Wahrheit. 

1. Die Sitze auf der Ladefläche bestehen aus einem durchgängigen Kantholz, ca. 12 x 12 cm, sechs Stück davon hintereinander- Auf jedes Kantholz sollen 6 Personen passen, also insgesamt 42 Personen je LKW. 

2. Man kann sich dann zwar nicht mehr bewegen, dass hat aber auch Vorteile, da der Fahrer in einem Affenzahn Steigungen und Gefälle zwischen 15 und 20% hinauf- bzw. hinab fährt, so dass jede Achterbahn im Phantasialand vor Neid erblasst wäre. 

Wir hatten gelesen, dass die erste oder letzte Reihe wohl die Beste sein soll und Arron reserviert die erste für uns drei. Das kostet zwar mehr – nämlich den Preis für 6 Personen – ist aber komfortabler und wie wir zwischenzeitlich gelernt haben, gängige Praxis der Guides, weil die Wagen schneller voll sind und man nicht unnötig lange auf Nachzügler warten muss, die den letzten Platz belegen. Nach dem Höllenritt geht es nochmal 45 min steil, aber richtig steil, den Berg hinauf. Zu Fuß versteht sich. Man hat sich dort auf die Touristen  eingestellt und eine gewisse Infrastruktur aufgebaut. Man kann sich auf einer Sänfte den Berg hinauftragen lassen und es gibt Gepäckträger für Leute wie uns, die an ihrem eigenen Gewicht schon genug zu tragen und von der Fotoausrüstung schon Rückenschmerzen haben, ganz zu schweigen vom Daypack. Wir gönnen uns  für unser Gepäck einen Träger und kraxeln den Weg hinauf. Unterwegs gibt es zahlreiche Stände mit Getränken, Speisen und Souvenirs. Wie in Königswinter.

Unser Hotel ist das Mountain Top Hotel und liegt, wie der Name schon sagt, auf der Spitze des Berges. Wir checken ein, machen uns etwas frisch und weiter geht’s zum Goldenen Felsen, den wir in 5 Minuten erreichen. Um den eigentlichen Felsen hat sich mittlerweile eine kleine Stadt angesiedelt. Mich erinnert das ein wenig an Kirmes, aber bei den einheimischen Pilgern steht das Ganze hoch im Kurs. Überhaupt schließt hier in Asien die Religion die Fröhlichkeit und Ausgelassenheit nicht aus.

Arron führt uns umher, erklärt uns alles und ich habe die Möglichkeit, dem Stein eine weitere Schicht Blattgold zu verabreichen. Für Frauen ist das verboten, daher reduziert sich Bines Aufgabe darauf, Fotos von dieser Zeremonie zu schießen. Danach lässt Arron uns alleine und wir bleiben noch bis gegen 19:00 Uhr, um uns auch noch die angeleuchtete Variante anzuschauen. 


Danach geht’s zurück in Hotel zu Dinner und Bier. Das Dinner haben wir aus logistischen Gründen bereits beim Einchecken vorbestellt, vermutlich haben sie auch das Bier bereits zu dieser Zeit ins Eis gelegt, denn das war richtig kalt, fehlte nur noch der Stiel. So ging ein langer, aufregender Tag zu Ende.

Mi. 02.11. Der Tag beginnt mit einem Sonnenaufgang vor unserem Hotelzimmer. Langsam steigt die Sonne über die Hügel und vertreibt den Morgenebel. Ein tolles Schauspiel. Nachdem wir einige Fotos geschossen haben, geht es zum Frühstück, bevor wir den Heimweg antreten. Unser Träger von gestern wartet schon auf uns, und wir machen uns auf den Weg zurück ins Tal, und auf den LKW. Bergab ist der Ritt nicht ganz spektakulär, dafür sitzen wir aber mitten auf der Ladefläche.


Gegen Mittag erreichen wir Bago, die größte Stadt des Mon-Staates, ungefähr auf der Hälfte zwischen dem Golden Rock und Yangon. Wir nehmen dort unser Mittagessen ein und beschließen den Aufenthalt mit einem kleinen Stadtrundgang. neben der alten Palastanlage besuchen wir die Shwemawdaw-Pagode, die vier Buddhas von Kyaikpun, sowie zwei liegende Buddhastatuen.
Der in der Shwetahalyaung-Pagode gilt als einer der schönsten des Landes. Er ist 55 m lang. Der zweite Der zweite liegt in der Sein Tharlyaung-Pagode und ist in meinen Augen ähnlich schön.




Nach dieser kleinen Stadtbesichtigung geht es zurück nach Yangon, welches wir am späten Nachmittag erreichen. Für den Abend haben wir uns diesmal eine Empfehlung unseres Reiseführers rausgesucht. "The Bangkok Kitchen" ist ein Thailändisches Restaurant auf der anderen Seite des Sees, quasi gegenüber vom Hotel. Das das immerhin noch 2,5 km sind, nehmen wir uns ein Taxi, um dort hin zu gelangen. Die Küche ist super und sehr authentisch, so das wir uns nochmal richtig satt essen, bevor es morgen ins Landesinnere geht (War ein Witz)



Kommentare

  1. Hallo Ihr Beiden!

    Schön, dass Ihr heil angekommen seid und schon die ersten Tage und Abende (bei kaltem Bier :-)) genießt!
    Schade, dass das Fotohochladen nicht klappt, aber wir werden sicher zu Hause von Euch ein paar Bilder zu sehen bekommen ;-)

    Liebe Grüße und ganz viel Spaß,
    die Russen!

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  2. Hallo Ihr zwei. Schade mit den Bildern, aber bitte bringt uns ein paar Rezepte von den "asiatischen Gerüchten" mit :-) und eiskaltes Bier ist nicht gesund, passt bloß auf Euch auf.

    Weiterhin alles Gute.

    Eure Hütties

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  3. Wundervoller Beitrag und tolle Bilder! Ich war 2014 auch da und bin aus dem staunen nicht mehr herausgekommen. Wiklich ein sehr spannender Ort, welcher man auf einer Reise durch Myanmar unbedingt besuchen muss :-)
    Hier gibt’s übrigens auch einen spannenden Beitrag zum Kyaikthiyo:

    http://www.reisegeek.de/der-goldene-fels-kyaikto-in-myanmar/

    Liebe Grüsse,
    Arjuna

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