Ab ans Meer
So. 13.11. Heute
ist wieder Reisetag, es geht weiter Richtung Ngapali Beach. Das ist zwar nicht
das Ende der Reise, aber das Ende der ständig wechselnden Orte, Eindrücke und
Hotels. Bis auf zwei kurze Stop Over in Yangon und Bangkok ist nun Badeurlaub
angesagt.
Soe Soe holt uns um 06:00 Uhr ab und es geht mit dem Boot
ca. 30 min über den See bis nach Naung Shwe, wo unser Taxi wartet. Leute, es
ist saukalt um diese Uhrzeit, dazu noch der Fahrtwind, gut das wir dicke Jacken
mit haben. Wir treffen ein letztes Mal auf die Lachmöwe und machen uns auf den
Weg zum Flughafen.
Unterwegs finden wir noch ein altes Kloster wo Mönche aus dem Fenster schauen. Ist zwar gestellt, da Soe sie gerufen hat, trotzdem ein schönes Motiv. Danach noch kurz ein paar kleine Sonnenschirme für Dekozwecke einkaufen, die hier in Handarbeit - ursprünglich mal für die Mönche - hergestellt werden. Große wasserfeste für draußen und kleine für drinnen, insgesamt 4 Stück. Ich höre es schon jetzt „… und jeder nur ein StückHandgepäck, bitte!“. Auf den Inlandsflügen ist das relativ egal, aber spätestens in Bangkok müssen wir unsere Packstrategie dann doch nochmal überdenken.
Unterwegs finden wir noch ein altes Kloster wo Mönche aus dem Fenster schauen. Ist zwar gestellt, da Soe sie gerufen hat, trotzdem ein schönes Motiv. Danach noch kurz ein paar kleine Sonnenschirme für Dekozwecke einkaufen, die hier in Handarbeit - ursprünglich mal für die Mönche - hergestellt werden. Große wasserfeste für draußen und kleine für drinnen, insgesamt 4 Stück. Ich höre es schon jetzt „… und jeder nur ein StückHandgepäck, bitte!“. Auf den Inlandsflügen ist das relativ egal, aber spätestens in Bangkok müssen wir unsere Packstrategie dann doch nochmal überdenken.
Wir erreichen den Flughafen just in time und verabschieden
uns von Soe. Sie hat fast ein wenig Wasser in den Augen, denn wir hatten in den
letzten Tagen viel Spaß miteinander. Unser Gepäck ist schon unterwegs zum
Schalter. Auch eine der Annehmlichkeiten, hier wird einem alles hinterher
getragen, man muss sich um nichts kümmern. Bei den Tempelbesuchen war es häufig
so, dass man uns bis vor den Eingang gefahren hat und wir die Schuhe im Auto
lassen konnten, da Tempel nur barfuß betreten werden dürfen.
07:45 Uhr am Flughafen, der Flieger startet um 08:45 Uhr,
oder besser soll um 08:45 Uhr starten. Irgendwann ist es 09:00 Uhr was uns
nicht weiter beruhigt denn bei unserer Ankunft vor drei Tagen hatten wir auch
eine halbe Verspätung. Als nächstes kommt eine kleiner Burmese mit einem
handgeschriebenen Schild darauf steht „Flug nach Ngapali 1 Stunde Verspätung“.
Nach weiteren eineinhalb Stunden wird das Schild kurzerhand ausgetauscht gegen
ein neues. Darauf steht „Flug nach Ngapali 2 Stunden Verspätung“. Zusätzlich
gehen jetzt einige Burmesen durch die Reihen. Der erste erklärt uns, dass die Maschine in Bagan
leider nochmal gecheckt werden muss, da es irgendwelche Probleme gab. Der Rest
verteilt Kaffe und kleine Instant-Küchlein mit Bananengeschmack. Neue
Abflugzeit ist jetzt 13:30 Uhr. Als Entschädigung werden alle Passagiere zum
Mittagessen in ein nahegelegenes Restaurant eingeladen. Es gibt reichlich zu
essen und bei Bedarf sogar eine Massage am Tisch. Wir waren uns bewusst, dass
so etwas passieren kann und Bine ist trotz all der Umstände begeistert vom
Servicegedanken der Airline. Ich sag zu ihr „wart mal ab bis sie Dir heute
Abend warme Decken bringen“. Die Strafe folgt auf dem Fuße. Es wird 13:30 Uhr
und nichts passiert. Wir sprachen ja bereits über den Asiaten und sein Talent
die Dinge immer etwas positiver darzustellen.
Gegen 14:15 Uhr hören wir von einem der Mitreisenden
erstmalig das Gerücht, dass heute wohl kein Flieger mehr gehen wird, eine
Viertelstunde später sind alle auf den Beinen und bewegen sich zurück zum
Abfertigungsschalter. Das ist hier völlig normal, Einchecken,
Sicherheitskontrolle, Warteraum, dann raus zum Mittagessen, anschließend wieder
rein, kurze Sicherheitskontrolle. Zigarette? Hinten links raus aufs Flugfeld.
Das möchte ich mal in Düsseldorf probieren.
Die Abfertigungshalle gleicht einem Hühnerhof. Die
Mannschaft die für die Reiseveranstalter die Organisation am Flughafen übernimmt,
d.h. Gepäck aufgeben, die abgehenden Passagiere einchecken und die ankommenden
in Empfang nehmen, sind auch wieder da. Wahrscheinlich wissen die mehr als wir.
Irgendwann ist es amtlich, es wird heute kein Flieger mehr gehen! Die
Organisatoren telefonieren was das Zeug hält und versuchen, für die
Gestrandeten Zimmer in Heho und Umgebung zu finden. Kein schöner Gedanke, denn
wenn man unserem Reiseführer Glauben schenken darf, ist das Schönste an Heho die
Straße die zum Flughafen führt.
Ein junger Holländer - ca. 25 Jahre - der mit seinen Eltern
reist regt sich ziemlich auf, schließlich hat er - wie wir später erfahren - eine
Menge Geld für den Flug und seine Unterkunft am Strand bezahlt. Das möchte er natürlich
ungern in Heho versilbern. Er motiviert die Mitreisenden auf keinen Fall den
Flughafen zu verlassen, um in einem vermutlich billigen Hotel abzusteigen.
„Wenn wir uns alle weigern, müssen sie etwas tun“. Ein gemeinsames Feindbild
schweißt zusammen und so ist die Abflughalle nach wie vor proppevoll. Es gibt
Mischmasch-Diskussionen zwischen Holländern, Spaniern, Deutschen und
Österreichern.
Eine Mitreisende hat ihre Reise über einen deutschen
Veranstalter gebucht, der ein Office in Mandalay hat. Nach einigen Telefonaten
kontaktiert der Reiseveranstalter direkt den Chef der Airline. Nach einiger
Zeit scheint der Protest Erfolg zu haben. Am Nachmittag soll nun doch noch ein
Ersatzflieger bereitgestellt werden. Das ist nicht unaufwendig, da
abgesehen von Yangon, welcher den Status
„International Airport“ hat, alle anderen Flughafen nicht auf Starts und
Landungen in der Dunkelheit ausgelegt sind. Es bedarf einer Sondergenehmigung
der Regierung, damit Strom eingeschaltet und entsprechende Beleuchtung bereitgestellt
wird. Irgendwie sind alle ziemlich stolz, dass man zusammen diese Nuss doch
noch geknackt hat. Eine Mitreisende die bereits viele Jahre hier in Myanmar
Urlaub macht, erzählt, dass so eine Aktion vor 5 Jahren noch undenkbar gewesen
wäre. Da wäre die Militärpolizei angerückt und hätte die gesamte Mannschaft in
den Bus verfrachtet und in einem Hotel abgesetzt. Die Zeiten ändern sich also,
auch hier.
Gegen 16:30 Uhr – früher als angekündigt – sitzen wir in der
Maschine. Der Pilot fackelt nicht lange und gibt direkt Gas. Man hat den
Eindruck, er möchte doch gerne im Hellen nach Hause. Gegen 18:00 Uhr kommen wir
dann doch noch im Hotel an, ca. 8 Stunden später als geplant. Den
Sonnenuntergang über dem Meer haben wir aus dem Flieger beobachten können.
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