Back to Bangkok – oder Auszug aus dem Paradies
So. 20.11. Heute
müssen wir dieses traumhafte Fleckchen Erde verlassen. Auch wenn wir es uns
Anfangs nicht haben vorstellen können, so sind die letzten 6 Tage fast wie im
Fluge vergangen. Der Flieger geht um 10:00 Uhr, so dass noch Zeit bleibt, für
ein ausgiebiges Frühstück. Ich bin bereits um 05:45 Uhr wach um noch ein
organisatorisches Problem zu lösen: Wir haben noch kein Hotel für unsere Nacht
in Bangkok. Die Buchungsversuche der letzten Tage waren leider nicht
erfolgreich und der Nachtmarkt in Bangkok ist zwar ganz nett, aber ein Bett
wäre schon klasse. Heute Morgen stoße ich dann auf die Lösung des Problems,
oder besser auf das Problem, weniger die Lösung. Die Übermittlung der Zahlung
über Paypal wird verweigert, da ich mich in einem mit Sanktionen belegtem Land
befinde. Ist schon interessant, dass sogar das Internet weiß, dass wir hier Urlaub
machen. Das schöne bei Paypal ist, dass ich zuhause mein Passwort ändern kann,
eventuell abgefangene Kreditkarteninformationen bleiben für immer im Land. Also
doch Nachtmarkt? Ich beschließe, das Problem in Yangon zu lösen und wir gehen
frühstücken.
Danach die große Abschiedsrunde. Alle Leute die man in den
letzen Tagen so kennen gelernt hat und vor allem das großartige Personal,
welches in der Woche sein allerbestes gegeben hat. Wir sind ja schon viel
rumgekommen, aber einen gelebten Servicegedanken wie hier haben wir definitiv noch
nicht erlebt. Choe Mee, die uns in den letzten Tagen bewirtet und uns
regelmäßig beim Frühstück die burmesischen Vokabeln vom Vorabend abgefragt hat,
bekommt noch ein Extratrinkgeld. Danach wartet schon der Bus zum Flughafen. Als
wir die Auffahrt verlassen steht das halbe Hotel, inklusive Manager vor der Tür
und winkt, unglaublich.
10:50 Uhr, Yangon. Der Flieger landet pünktlich und Arron
steht am Ausgang um uns abzuholen. Es geht noch einmal in unser Hotel vom
Anfang der Reise, wo wir noch eine Übernachtung haben. Als erstes aber
schildere ich ihm unser Bangkok-Hotel-Problem und bitte ihn Thi Thi (unsere
Tour-Organisatorin) anzurufen, damit sie für uns das Lebua bucht. Dies letzten
Wasserstandsmeldungen sehen ganz gut aus, daher wollen wir dann doch für unsere
letzte Nacht ein wenig Luxus am Fluss buchen. Leider haben wir übersehen, dass
heute Sonntag ist und da wird auch in Myanmar nicht überall gearbeitet. Also
erst morgen, quasi auf den letzten Drücker.
Für den Rest des Tages machen wir nochmal Yangon intensiv.
Mit dem Taxi Richtung Downtown und dann zu Fuß durch das indische Viertel. Ich
finde, eine Stadt erschließt sich einem erst so richtig, wenn man mal einige
Zeit zu Fuß durch die engen Straßen gewandert ist. Im Gegensatz zum Strand ist
es hier brütendheiß und schon nach wenigen Metern klebt uns das Hemd wieder am
Leib. Da hilft nur frisch gezapftes Bier in einer der kleinen Kneipen.
Hinterher noch in eine der vielen Teestuben, wo es neben schwarzen Tee mit
Milch, grünen Tee und kleine Süßigkeiten gibt. Am späten Nachmittag geht es
dann nochmal zur Shwedagon-Pagode. Dort waren wir schon am ersten Abend, aber
dieses Bauwerk ist viel zu groß und viel zu beeindrucken, als dass man nicht
noch ein zweites oder drittes Mal hingehen kann. Außerdem möchten wir
unabhängig von Guide und Terminkalender zwischen den Pagoden umherstreifen. Wir
verbringen geschlagene zweieinhalb Stunden dort und können beobachten wie
unzählige Burmesen Buddhafiguren waschen, beten oder den Boden fegen. Letzteres
bringt einem Pluspunkte für das nächste, bessere Leben. Am Abend geht’s nochmal ins Bangkok Kitchen, authentische
Thai-Küche am See und danach zeitig ins Bett.
Mo. 21.11. Heute
ist Abreisetag aus diesem unglaublichen Land. Rudyard Kipling hat einmal gesagt „Das
ist Burma, und es ist wie kein anderes Land, was du jemals gesehen hast“. Da
ist was dran. Es ist irgendwie typisch Asien, aber doch anders. Aufgrund der langen
Isolation völlig unverbraucht im Hinblick auf den Tourismus. Die Menschen sind
unglaublich nett und offen und offensichtlich mit dem zufrieden, was sie
haben.
Das unsere Maschine erst um 17:40 Uhr geht, bleibt uns noch der
Vormittag. Den nutzen wir, um einmal um den Kandawgyi-See, an dem unser Hotel
liegt, zu wandern. Das Ganze dauert ca. 4 km und mit Fotostopps und Rast
braucht das schon seine Zeit. Wir sind um 15:30 Uhr mit Arron im Hotel
verabredet, damit er uns zum Flughafen bringt. Bis jetzt noch nichts von Thi
Thi gehört, also noch keine Bleibe für den Abend. Immer locker bleiben. Um 15:15 Uhr ruft sie im Hotel an. Sie hat über einen Agenten in
Bankok unser Hotel buchen lassen. Da es kurz vor Toresschluss ist schickt sie
den Voucher direkt ins Hotel und unsere letzen Euro bekommt Arron, der sie ihr
entsprechend weiterleitet.
Arron hat uns noch zwei Bücher über Buddhismus und Meditation
mitgebracht, die er mit einer persönlichen Widmung versehen hat. Als wäre das
noch nicht genug, noch 2 DVD’s von Yanni, einem griechischen Komponisten und
Pianisten, die wir uns an unserem ersten Tag in einem Shop angesehen haben. Da
fehlen uns die Worte!
Als wir im Flieger nach Bangkok sitzen und die letzten Wochen Revue
passieren lassen, wird uns schon ein wenig wehmütig ums Herz. Nach Zahlung der
Flughafengebühr, die beim Verlassen des Landes fällig ist, verbleiben uns
allerdings nur noch 15 Dollar. Insofern müssen wir zwangsläufig weiterreisen in
ein Land wo Bankomaten stehen und Kreditkarten akzeptiert werden. Bye Bye
Myanmar.
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