Udaipur - das Ende von Rajhastan
Heute ist noch einmal Reisetag, der letzte in Rajasthan, es geht nach Udaipur. Die letzten Tage waren schon anstrengend, aber dafür kennen wir nun das indische Landleben, die verschiedenen Straßenqualitäten und Rewats Musikgeschmack. Und es war uns vorher schon klar, nur ehrlich gesagt, wussten wir nicht, welche Stadt wir hätten streichen sollen. Mit dem Wissen von heute würden wir Bikaner und Mandawa streichen und den Aufenthalt in den anderen Orten verlängern, denn die Havelis dort haben wir in ähnlicher oder besserer Qualität später noch öfter gesehen. Das war aber so in keinem der von uns bemühten Reiseführer aufgeführt. Prospekte lügen halt. Dafür haben wir in Udaipur jetzt noch mal 2 Nächte bevor es weiter in den Süden geht.
Am Morgen haben wir noch einmal 90 Minuten in Jodhpur spendiert, um über den Basar und durch die Altstadt zu schlendern. Es bietet sich umfangreiches Fotomaterial und wir haben ausreichend Möglichkeit, uns über die verschiedenen Kräuter und Gewürze zu informieren.
Nebenbei erstehen wir Curry-Pulver, eine Masala-Mischung für Chai, sowie, Ker und Sangri (die Wüstenbohne) damit wir das Rezept zu Hause nochmal nachkochen können. Neu im Sortiment haben wir seit heute auch die getrocknete Mango, die einen süß-sauren Geschmack liefert und unter das Gemüse gemischt wird - sagt der Inder.
Nebenbei erstehen wir Curry-Pulver, eine Masala-Mischung für Chai, sowie, Ker und Sangri (die Wüstenbohne) damit wir das Rezept zu Hause nochmal nachkochen können. Neu im Sortiment haben wir seit heute auch die getrocknete Mango, die einen süß-sauren Geschmack liefert und unter das Gemüse gemischt wird - sagt der Inder.
Die Krönung kommt zum Schluß. Vor 2 Tagen im Fort von Jaisalmer trafen wir einen kleinen Inder, der sich uns in den Weg wirft und ruft "...if you meet me in Jodhpur, you spent me a beer". Klar mach ich. Jetzt steht er auf einmal vor uns und ruft "...hey, you have to spent me a beer". Unglaublich, das Ganze hat was von Rumpelstilzchen, das nach Jahren vorm König steht und seinen Lohn will. Ich meine die Größe stimmt schon. Ich einige mich mit ihm auf einen Apfelsaft und wir plaudern noch ein wenig. Er hat einen Laden hier in Jodhpur, was zumindest erklärt, warum er hier ist. Und viele der Touristen besuchen sowohl Jaisalmer, als auch Jodhpur. Trotzdem, Zufälle gibt es.
Mit dem Kurzaufenthalt in Jodhpur, haben wir Rewats Zeitplan etwas durcheinander gebracht, und er drückt sichtlich auf die Tube. Es geht zunehmend in Hinterland und die Straßen werden enger und schlechter, was es nicht besser macht, zumal Bines Blase seit einiger Zeit drückt, und damit meine ich nicht die am Fuß. Wir durchqueren einen kleinen Ort, in dem es Markt ist und es entsprechend turbulent zugeht.

Bines Frage, ob hier vielleicht ein Restaurant ist wird mit dem Hinweis hinweg gewischt, dass wir gleich da sind. Wie da? Und siehe da pünktlich um 13:30 Uhr erreichen wir eines seiner geliebten Touri-Lokale. Ach so, da.
Bines Frage, ob hier vielleicht ein Restaurant ist wird mit dem Hinweis hinweg gewischt, dass wir gleich da sind. Wie da? Und siehe da pünktlich um 13:30 Uhr erreichen wir eines seiner geliebten Touri-Lokale. Ach so, da.
Jetzt sind wir allerdings etwas angezickt. Wir lassen ihm sein Mittagessen und anschließend gibt es eine Ansage und wir lassen ihn zurück ins Dorf fahren, wo wir uns eine Mittagspause genehmigen. In einem kleinen Straßenrestaurant gibt es wunderbare raj kachori, das sind Ufo-förmige Plätzchen aus Brotteig, mit einer Füllung aus Kartoffeln, Kicherbsenmehl, unter andern Zutaten. Das Ganze wird in Öl ausgebacken und mit einer süss-scharfen Soße serviert. Großartig! Wir sitzen inmitten einem Pulk von Indern, und manchmal denke ich ich habe ein drittes Auge auf der Stirn, auch wenn sie versuchen, uns nicht so auffällig anzusehen. Zum Nachtisch gibt es das obligatorische FotoShooting. Ich habe irgendwann aufgehört zu zählen, auf wieviel indischen Handys mittlerweile Fotos von uns sind. Wir nehmen noch ein paar süße Sachen auf die Hand und zurück geht's zum Wagen. Die Stimmung ist kurzfristig etwas schweigsam, legt sich aber nach kurzer Zeit.
Letzte Station vor Udaipur ist der Jaim-Tempel von Ranakpur, der größte seiner Art in ganz Indien. Was soll ich sagen? Das lässt sich definitiv nicht mehr toppen. Über 4.000 Leute haben mehr als 60 Jahre an dem Tempel gebaut und so sieht das Ding auch aus. Selbst die Fotos lassen nur erahnen, wie beeindruckend der Ort ist. Das hier ist eine Gesamtübersicht von außen, richtig spannend wird es allerdings erst innen. Allein die französischen
Reisegruppen, die man in Indien übrigens massenweise findet, stören den Gesamteindruck etwas.
Wir erreichen Udaipur gegen 18:00 Uhr und weil unser Hotel in der Altstadt liegt, geht es die letzten Meter mit dem Tuk Tuk. Unseren Rewat werden wir erst am Samstag wieder sehen, wenn es zum Flughafen geht. Auch heute müssen wir feststellen, dass 18:00 Uhr eine schlechte Zeit zum Einchecken ist, denn alle anderen waren schon vor uns da, und die besten Zimmer sind weg. Unseres liegt im Erdgeschoss nahe der Rezeption, hat wenig Fenster und noch weniger Atmosphäre, das einzig positive, hier ist das WiFi-Signal noch am stärksten. Intervenieren beim Manager hilft wenig, da das Hotel ausgebucht ist, er verspricht aber, uns morgen was anderes zu zeigen. Super, das hatten wir schon einmal.
Wir machen einen Rundgang durch das Hotel und genehmigen uns ein kühles Blondes auf der Dachterrasse. Das Hotel liegt direkt am Lake Pichola, rundherum die Stadt und im Rücken der City Palace, Sitz des Maharanas. Bereits nach 20 Minuten steht der Manager an unserem Tisch, sagt das es ihm leid tut und das es ihm wichtig ist, dass wir uns wohlfühlen und morgen mittag könnten wir in ein Zimmer in der 3. Etage einchecken. Super, noch ein Bier bitte.
Für den Abend haben wir uns zwei Restaurants aus unserem Reiseführer gesucht, die wir uns mal näher ansehen wollen. Beide in der Nähe unseres Hotels. Das erste ist völlig unbesucht, was nicht unbedingt was heißen muß, aber wir wollen auch nicht so alleine sitzen. Das zweite liegt nach Aussage mehrerer einheimischer Händler - nein ich möchte nichts kaufen, ich frage nur nach dem Weg - auf der anderen Seite des Sees.
Wir pilgern durch das abendliche Udaipur, begleitet von hunderten von Tuk Tuks die allesamt um die Wette hupen. Wir fragen noch ein, zwei Mal nach dem Weg und erreichen nach gut 20 Minuten das Ambrai. Als wir draußen auf der Gartenterrasse Platz nehmen sitzen wir auf der anderen Seite des Sees, direkt gegenüber von unserem Hotel mit traumhaften Blick auf den angeleuchteten City Palace.
Der Weg hat sich gelohnt, denn auch das Essen ist erwartungsgemäß gut. Zurück nehmen wir eines der Tuk Tuks die vor dem Hotel warten. Zur Serienausstattung des schon ziemlich in die Jahre gekommenen Gefährts gehörte offensichtlich der Sitzbezug, ein Ponyfell ähnlicher Polyester-Flokati, in dem vermutlich die Flöhe Samba tanzen. Bilder in meinem Kopf. Ist aber allemal besser als laufen. Zum Abschluss noch ein Old Monk und ab geht's ins Bett.
Der Weg hat sich gelohnt, denn auch das Essen ist erwartungsgemäß gut. Zurück nehmen wir eines der Tuk Tuks die vor dem Hotel warten. Zur Serienausstattung des schon ziemlich in die Jahre gekommenen Gefährts gehörte offensichtlich der Sitzbezug, ein Ponyfell ähnlicher Polyester-Flokati, in dem vermutlich die Flöhe Samba tanzen. Bilder in meinem Kopf. Ist aber allemal besser als laufen. Zum Abschluss noch ein Old Monk und ab geht's ins Bett.
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