On my way to Luang Prabang

Nur fürs Protokoll: Es ist 23:45 Uhr, ich liege vollgefressen im Bett und werde jetzt mal langsam Blog schreiben. Business as usual.

Der Montag ist Reisetag und von daher vergleichsweise unspektakulär. Ich werde daher die wesentlichen Punkte hier mit reinpacken.

Wir erscheinen pünktlich um 09:00 Uhr an der Straße vor der Unterkunft. John und Nadia sind bereits dort und aus dem Minivan ist mittlerweile ein SUV geworden. Passt aber trotzdem noch. John sitzt vorne und Nadia die kleinste und schmalste sitzt hinten in der Mitte. 

Wir lassen noch schnell ein Gruppenbild mit Dame machen und los geht’s. Unser Fahrer mit Nickname Say – Die Asiaten haben in der Regel alle irgendwie westliche Spitznamen, das war damals schon bei unserem Qui in Vietnam so, der sich Buffalo Joe nannte. Coole Typen. Der Wagen ist sein eigener und gerade mal 32 Monate alt, lernen wir später und er fährt entsprechend vorschichtig und weicht den allermeisten Schlaglöchern aus. Er meint, wir brauchen ca. viereinhalb Stunden bis Luang Prabang.

Nach 2 Stunden machen wir einen kurzen Pit Stop und John fragt, ob jemand anders nach vorne möchte. Bine, die schon wieder einen schiefen Rücken hat, nimmt das Angebot dankend an. Jetzt wird’s lustig. Die beiden kommen ins Gespräch und nach einer Weile fragt Say, ob er ein wenig laotische Musik spielen soll. Prima Idee. Das geht eine Weile gut, aber irgendwann wird es doch speziell. Die Jungs im Radio hören sich manchmal an wie die bei uns in der Fussgängerzone. Über die Jahre haben wir uns angewöhnt, vor dem Urlaub ein oder zwei Playlisten zu erstellen, die uns hinterher an den Urlaub erinnern. In der Regel sind auch immer viele landestypische Titel dabei, was z.B. für Marokko relativ schwierig war. Bine fragt, ob sie mal ihr Lieblings-Thai-Music-Lied spielen darf. Say verbindet kurzerhand ihr Handy über Android Auto mit dem Wagen. Klappt super und kurze Zeit später schunkelt die Rückbank. Neben der Musik hat er allerdings jetzt auch Bines Google Maps auf dem Display, in welchem die Route bereits eingerichtet ist. Sie weiß halt gerne wo es langgeht. Eher hinderlich für ihn ist die Tatsache, dass die Ansagen in Deutsch erfolgen.

Während der weiteren Fahrt kommen weitere Dinge ans Tageslicht. Say hat nicht nur einen Wagen, mit dem er Leute durch Gegend fährt, sondern startet gerade ein kleines Start up als Tour Operator, der Laden geht nächsten Monat live. Das ist das letzte Puzzlestück was mir in unserem Reiseablauf noch fehlt. Wir wollen an einem der Tage in Luang Prabang noch einen Ausflug zu einem Wasserfall mit einigen Stopps unterwegs unternehmen. Die Strecke ist ca. 20 km je Richtung, zu Fuß also nicht zu bewältigen. Ein Moped scheidet aus den bereits mehrfach beschriebenen Gründen (Sirene) aus. Wir buchen ihn spontan für den Mittwoch für eine Tagestour.

Say lässt uns an der Unterkunft und ich bequatsche den Kollegen an der Rezeption, dass John und Nadia ihr Gepäck für einige Zeit bei uns im Hotel parken dürfen, da ihr Zug erst um 18:52 Uhr geht. Wir verabschieden uns voneinander und versprechen in Kontakt zu bleiben. Nachdem wir unser neues Zimmer bezogen haben, machen wir uns auf den Weg in die Stadt Gestern Nachmittag in Non Khiaw hat sich der Himmel bereits zugezogen. Das setzt sich über den Tag fort und als wir jetzt loswollen, fängt es an zu regnen. Den Rest des Tages verbringen wir also mit futtern. Wir starten im Redbull – das ist das kleine Restaurant in dem wir am ersten Tag waren – mit Chicken Wings und Pommes (Matthes) und Chicken Lab (Bine). 

In Luang Prabang Downtown gibt es für jeden ein fettes Eis mit Mango und zum Abschluss in einem Café am Nachtmarkt einen traditionellen Lao Café mit süßer Kondensmilch. Der schmeckt eher nach Schokolade und ist der Oberhammer.





Anschließend haben wir beide das Gefühl wir platzen. Der Rest des Tages ist schnell erzählt, Abendessen fällt aus, dafür noch schnell 2 Dosen Laobeer für die Terrasse beim nahegelegenen Supermarkt besorgt. Realistisch betrachtet sind wir ziemlich platt.

Der nächste Morgen beginnt mit Regen. Eigentlich haben wir heute einen Tag im Elephant Camp geplant. Laos war einst das Land der 1.000 Elefanten, davon ist heute leider nicht mehr viel übrig. Abgesehen davon, dass die Tiere immer als Arbeitstiere in der Landwirtschaft eingesetzt wurden, werden sie zudem in der Tourismusbranche benutzt, um Touristen auf ihnen reiten zu lassen. Abgesehen davon, dass das völlig anormal ist, sind die Dinge die sie den Tieren antun, um sie gefügig zu machen und ihren Willen zu brechen nicht schön. Um es ganz vorsichtig auszudrücken.

Wenn man recherchiert, findet man seriöse Elefanten-Auffangstationen, sogenannte Elephant Sanctuarys, die solche geschundenen Tiere aufkaufen und ihnen ein Leben in Frieden und Freiheit geben. Ein Elefant verputzt täglich um die 300 Kilo Futter und kostet im Monat ca. 1.000,-- EUR. Um sich zu finanzieren, bieten sie Touren an. Man füttert die Elefanten und wandert mit ihnen durch den Wald. Das Ganze ist auch für europäische Verhältnisse kein Schnapper, daher haben wir eigentlich keine Lust bei strömenden Regen durch den Dschungel zu eiern. Wir haben die Veranstaltung allerdings mit reichlich Vorlauf von Deutschland aus gebucht. Ich schreibe trotzdem den Veranstalter an und frage, ob wir den Termin auf Morgen verschieben können. Wir haben Glück und er stimmt zu. Läuft.

Da wir schlagartig den Tag zur freien Verfügung haben, nehmen wir erst einmal einen Instantkaffee auf unserer Terrasse und daddeln ein wenig auf dem iPad. Nebenbei bemerkt haben die Tütenkaffee hier wie auch in Thailand eine erstaunlich gute Qualität. Als wir gegen 08:30 Uhr beim Frühstück sitzen hört es auf zu regnen.

Der völlig zugezogene Himmel hält nun schon den zweiten Tag in Folge an und wenn man dem Wetterbericht glauben darf, soll das auch noch die nächsten 2 Tage so weitergehen. Erste Amtshandlung nach dem Frühstück ist daher der Kauf einer wasserabweisenden Kutte. Auf dem Weg in die Stadt stoßen wir auf einen Laden, der jede Menge Markenware aus China im Programm hat. Für 10,-- EUR das Stück eine Jacke von ON. Schickes Schwarz, mit Kapuze und deutlich widerstandsfähiger als die semitransparenten Ganzkörperkondome in denen die Chinesen hier rumlaufen. Das fängt gut an. Der freie Tag heute war eigentlich zum Abschluss am Do. gedacht, insofern schauen wir, dass wir die Mitbringsel heute shoppen. Im Wesentlichen ist das laotischer Kaffee, der von den Bergvölkern hier produziert wird. Unten am Mekong gibt es ein Cafe mit angeschlossener Rösterei, wo wir den Kaffee zunächst probieren und dann einige Tüten kaufen.



Wir ziehen weiter am Mekong entlang und schauen, welcher Anbieter für eine Mekong Sunset Cruise infrage kommt. Sollte das Wetter so bleiben, macht das wenig Sinn, aber Vorbereitung ist alles.

Wer aufmerksam mitgelesen hat weiß, dass wir in den letzten Mehrfach das Abendessen haben ausfallen lassen, da unser Mittagessen ein wenig „zwischen den Zeiten“ lag. Wir beschließen daher, heute mal früher anzufangen. Um die Ecke liegt das Kaiphaen, ein Restaurant, welches benachteiligten Kindern eine Ausbildung in der Gastronomie gibt.

Wir waren bereits 2019 dort und das Essen war klasse. Die einen tragen T-Shirts mit der Aufschrift „Student“, die anderen „Teacher“. Läuft nicht immer rund ist aber total nett und für einen guten Zweck. Per Zufall kommen wir mit einer Schweizerin am Nebentisch ins Gespräch. Die Gute ist seit 3 Monaten im Ruhestand und aktuell schon ein paar Monate im Land. In letzter Zeit treffe ich ständig auf solche Leute, soll mir das ein Zeichen sein? Ihre erste Laos-Reise liegt knapp 30 Jahre zurück, sie hat Freunde hier und kann einiges erzählen – wir aber auch. Als wir nach ca. 2 Stunden aufbrechen, sind wir die letzten Gäste im Restaurant.

Den Rest des Nachmittags nehmen wir noch ein, zwei Drinks und shoppen wir ein wenig Deko für Zuhause auf dem Nachtmarkt. Da wir frühzeitig beim Mittagessen waren, geht heute auch noch eine Kleinigkeit zum Abendessen rein. Dafür geht es in den Bamboo Garden, 5 Minuten von hier, super bewertet bei Google, und als wir ankommen proppevoll. Es hat wieder angefangen zu regnen, aber wir haben uns entschieden, unseren wasserabweisenden China-Zwirn auszuführen. Da ist die Wartezeit nicht ganz so schlimm. Das Essen ist super, wir nehmen noch einen Absacker auf unserer Terrasse und Schwupps, ist der nächste Tag zu Ende.

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