Halong Bucht - Highlighz grau in grau

Sonntag morgen 04:30 Uhr. Der Nachtzug erreicht Hanoi und wie versprochen steht unser Guide Joe am Bahnhof, um uns in Empfang zu nehmen. Wir haben uns immer noch nicht daran gewöhnt, dass man hier als VIP behandelt wird. Nicht mal sein Gepäck darf man tragen.
Bevor es um 8:00 Uhr weitergeht, haben wir noch etwas Zeit und so schlendern wir durch die erwachende Altstadt von Hanoi. Auf dem Nachtmarkt herrscht schon geschäftiges Treiben und in den Straßen finden sich die ersten Obsthändlerinnen. Was noch fehlt sind - zum Glück - die Mopeds. Wir trinken mit Joe den nach seiner Aussage besten Kaffee in Hanoi. Wahrscheinlich ändert sich das Cafe je nach Guide, aber er war wirklich verdammt gut und alleine hätten wir den Laden vermutlich nicht aufgesucht, geschweige denn gefunden. Anschließend gibt es die beste Nudelsuppe in Hanoi, hier gilt das Gleiche.

Beim Gang um den Hoan-Kiem See haben wir nochmal Gelegenheit, die sportlichen Aktivitäten der Hanoier zu bestaunen.

Es ist so etws wie ein öffentliches Fitness Studio, Tai Chi, Badmington und Aerobic gibt es zu bestaunen. Die bauen hier jeden Morgen kleine Muckibuden auf!


Nachfolgend nochmal ein kleines Filmchen. Und dabei handelt es sich definitiv nicht um ein altes Jane Fonda-Video.

Gegen 08:00 Uhr ging es dann im Auto Richtung Ninh Binh in die trockene Halong Bucht. Sowohl die trockene als auch die (nasse) Halong Bucht bestehen aus einer Vielzahl von Karststeinfelsen, die einzigartige Formationen bilden. Die nasse ist dabei die bekanntere und Unesco Weltkulturerbe. An diesem Tag stand aber zunächst die trockene auf dem Programm. Das eher mäßige Wetter hatte uns nach Hanoi begleitet und auch während der Fahrt wurde es nicht besser. Kühle Luft aus China zog Richtung Süden und brachte Wolken und Regen bei ca. 12°C. Alles Schlechte kommt aus China, wie der Vietnamese zu sagen pflegt.

In der Mittagszeit machten wir einen kurzen Stopp, um eine Kleinigkeit zu essen. Spezialität in dieser Gegend ist Ziegenfleisch in den unterschiedlichen Variationen. Seitens unseres Guides wurde uns die Ziegenblutsuppe angepriesen, nach seiner euphorischen und detailreichen Schilderung haben wir allerdings vereinbart, dass er eine Portion bestellt und wir beide zunächst probieren. Seine Portion hat für alle drei gereicht!

Es schmeckte eigentlich nicht schlecht, aber irgendwie stand man sich mit seiner Phantasie selbst im Weg. Das Ganze sah ein wenig aus wie roter, undurchsichtiger Wackelpudding wobei es sich allerdings um gestocktes Ziegenblut handelte. Innen war das zugehörige Fleisch und jede Menge Kräuter. Wie gesagt, nicht wirklich schlecht...

In Ninh Binh angekommen, wurden wir nachdem wir unser Hotel bezogen hatten, in einem kleinen Bambusboot durch die trockene Halong Bucht kutschiert. Es war wirklich beeindruckend,, aber bei 12°C und Regen fehlte einfach ein wenig die Atmosphäre.

Am nächsten Tag ging es weiter Richtung nasse Halong Bucht. Das Gegenstück im Südchinesischen Meer. 1969 Felsen auf ca. 3.500 km² Gegen Mittag erreichten wir Halong Bay bei?...... richtig, wolkigem Himmel und gefühlten 10°C.

Die Halong Bucht war eines der Highlights unserer Reise. Man soll die Qualität des Urlaubs ja nicht an der Anzahl der Sonnenstunden, der Bräune oder der Qualität der Fotos festmachen, aber ein bißchen entäuscht waren wir schon.

Wir bezogen unsere Kabine auf einer Dschunke, der Red Dragon, Insgesamt 5 Kabinen belegt von einer indischen Familie, einem chinesisch-amerikanischem Ehepaar, einem Amerikaner sowie zwei deutschen Touris ergaben eine bunte Truppe.

Die Dschunke stach pünktlich in See und schipperte gute 2 Stunden durch die Bucht, während wir unser Lunch einnahmen. Für die nächsten 24 Stunden standen neben der eigentlichen Fahrt durch die Bucht, die Besichtigung einer Grotte, eines Dorfes der Seenomaden sowie Kajaking und Schwimmen auf dem Programm. Letzteres wurde verständlicherweise nicht so richtig angenommen. Ach ja, und natürlich Essen, Essen, Essen.

Letztendlich war es ein toller Ausflug, auf einem super Schiff, fernab der anderen 649 Boote, stilvoll und in kleiner Runde, nur leider eben ohne Sonne. Aber man muß ja auch was haben, zum Wiederkommen.

Am Mittag des nächsten Tages ging es - nach dem Austausch sämtlicher E-Mail Adressen - zurück nach Hanoi zum Flughafen, von wo wir den Flieger nach Danang nahmen, ca. 400 km weiter südlich. (Sonne!!!) Auch unseren Guide Joe mußten wir hier schweren Herzens abgeben, aber wir bleiben in Verbindung.

Und wieder gehen aufregende Tage zu Ende, diesmal mit dem Wunsch nach besserem Wetter und einer Gruppe Franzosen die in Herrscharen Vietnam besuchen, vermutlich weil sie meinen, man spricht hier noch französisch.


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