Zurück Richtung Norden
Die Nacht
verlief ruhig und das Abendessen, welches in der ein oder anderen Kritik nicht
so gut weg kam war Bombe. Die Dusche sieht etwas abenteuerlich aus, weshalb
Bine heute drauf verzichtet. Ich wage es und nachdem das Wasser gefühlte 5 min
läuft und ich den Duschkopf etwas nachjustiere ist es super angenehm.
Das
Frühstück schließt von seiner Qualität nahtlos an das Abendessen an, beachtlich
wenn man bedenkt, dass dies die günstigste Unterkunft auf unserer Reise ist. Eine
kleine Katze hat sich zu uns gesellt und fühlt sich sichtlich wohl, dass sich
jemand um sie kümmert.
Heute werden
wir den Süden Marokkos verlassen und uns in den Norden begeben. Das Ziel ist
Fes, die alte Königsstadt, aber um die Fahrzeit erträglich zu gestalten, werden
wir heute nur bis Midelt fahren, was in etwa auf der Hälfte der Strecke liegt.
280 km, ca. 4-5 Stunden Fahrzeit.
Um 09:30 Uhr
sind wir abfahrbereit, aber bevor es richtig los geht, gibt es noch einige
Dinge zu tun. Wir müssen Geld holen, tanken und Bine hat festgestellt, dass sie
kein Internet mehr hat. Hier ist also auch nachtanken erforderlich.
Tinghir ist
eigentlich prädestiniert für derlei Aufgaben. Der erste Geldautomat ist leer,
beim zweiten haben wir Erfolg. Und eine Tankstelle haben wir bereits beim Reinfahren
gesehen. Lediglich neues Datenvolumen gestaltet sich schwierig. Wir finden
einen Laden, aber da stehen sie Schlange, weshalb wir beschließen, erst einmal
weiterfahren und unterwegs nochmal unser Glück zu versuchen.
Irgendwann
durchqueren wir ein kleines Örtchen, wo wir auf die Werbung unseres Mobilfunkanbieters
stoßen. Wir fahren rechts ran und versuchen nochmal unser Glück. Da wo das
Schild hängt, gibt es keinen Laden, aber mit Hilfe eines freundlichen Marokkaners
finden wir den richtigen Weg. Am Ende beschäftigen wir noch eine Mitarbeiterin
des Ladens, kommen aber nicht weiter, da wir die Telefonnummer der Karte
benötigen, aber die liegt irgendwo in den Untiefen unseres Koffers. Erfolglos
ziehen wir weiter.
Zwei Dörfer
weiter starten wir den dritten Versuch. Ein Handyladen der neben dem üblichen
Zubehör alle drei Anbieter in Marokko im Programm hat. Wir haben zwischenzeitlich die Telefonnummer wieder gefunden, Problemist nur: Der Junge Mann spricht kein
Englisch, wenig Französisch und ganz viel Marokkanisch. Mit Händen und Füßen
legen wir für 15 Minuten seinen Laden still und haben am Ende wieder 10GB
Internet.
Wir genießen
ein letztes Mal die unglaubliche Landschaft, die sich kilometerweiße verändert.
Von Wüste über Grand Canyon bis hin zu La Gomera. Gegen 16:30 Uhr erreichen wir
Midelt. Am Ortseingang besuchen wir noch einen größeren Supermarkt, in der
Hoffnung, dass wir hier eventuell auf Wein oder Bier stoßen. Das ist nicht der Fall, allerdings fällt
auf, dass bereits am Eingang ein Schild aufgestellt wurde, auf welchem das
Hände schütteln durchgestrichen ist. Außerdem desinfiziert ein Mitarbeiter die
Einkaufswagen. Corona ist also mittlerweile auch schon hier angekommen. Am Abend
erfahren wir, dass nun auch alle Restaurants ab 18:00 Uhr schließen müssen. Wir
haben beschlossen, in der Unterkunft zu essen, von daher berührt uns das nicht,
aber die Einschränkungen kommen näher. Es bleibt spannend.
Corona-Update: Eurowings hat uns heute mitgeteilt,
dass unser Rückflug annulliert wurde und wir uns bitte eigenverantwortlich um
eine alternative Möglichkeit kümmern sollen. Da bin ich aber mal gespannt.
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