Koh Mak 3. Tag - Eine Seefahrt die ist lustig
So, letzter Tag auf der Insel, morgen nach dem Frühstück geht es weiter. Zeit für ein kurzes Zwischen-Resümee. Ganz ehrlich, in mir festigt sich die Befürchtung, besser wird es in diesem Urlaub nicht mehr. Nach den Unruhen des gestrigen Tages haben wir uns für einen weiteren Tag am Strand entschlossen. Fairerweise muss man sagen, das ist das was die Insel am besten kann. Man kann sich ein Moped mieten, etwas in den Alltag der Menschen hier eintauchen, aber das absolut Beste sind die Strände und das Wasser. Und das sage ich als Nicht-Wasserratte. Ich denke das wird unsere zukünftige Go-to-Insel am Ende eines Trips durch Thailand.
Die Rollermiete von gestern gilt für 24 Stunden, also fahr ich nochmal kurz in den Ort, um etwas Bier und Salbe gegen den Juckreiz der bereits erwähnten Sandfliegen zu besorgen. Nach dem wie immer ausgiebigen Frühstück, leihen wir uns an der Rezeption ein Kajak. Das ist für 2 Stunden kostenlos. Unser Ziel ist die gegenüber liegende Insel Koh Kham, die wir jeden morgen sehen, wenn wir die Augen öffnen. Was man ebenfalls sieht, ist ein breiter, schneeweißer Strand sowie die Umrisse einiger Gebäude. Wir zu zweit in einem Kajak, das wird bestimmt lustig. Aber wir kommen von Anfang an voran, ohne uns im Kreis zu drehen. Nach etwas Finetuning geht es ab wie Schmitz' Katze. An dem im Hintergrund kleiner werdenden Strand liege einige Boote zur Abfahrt bereit und wir wollen ungern das Opfer ihrer Wasserverdrängung werden. Mit warmen Oberarmen und etwas verspannter Nackenmuskulatur erreichen wir das rettende Ufer nach ca. 30 Min., vom Land aus sah das deutlich kürzer aus, zum Glück mussten wir nicht schwimmen.
Danach geht es weiter am Strand entlang. Wenig später kommen wir an einen deutlich belebteren Strandabschnitt. Hier gibt es jede Menge Liegestühle, die besagte Bude für die Versorgung, sowie einige riesige dunkle Steine im Wasser, die mich an Lanzarote Lava erinnern.
Wer auf die Ochsentour mit dem Kajak keine Lust hat, kann sich von einem Boot übersetzen lassen. Folglich herrscht hier reges Treiben. Die diesmal gewählte Schaukel bricht bereits nach kurzer Zeit unter der Last unser beider Astralkörper zusammen, weil einer der Äste die Flügel streckt. Zum Glück ist das glimpflich ausgegangen, aber wir haben jetzt die volle Aufmerksamkeit. Schwimmen, Schnorcheln, etwas Abhängen bestimmt die nächste Stunde. Danach begeben wir uns zurück Richtung Boot, nicht ohne einen Blick auf die Gebäude hier zu werfen. Das Ganze sind die Anfänge eines Luxusresorts, welches hier gebaut, aber nie zur Vollendung gebracht wurde. Die Glasfronten sind auf den ersten Blick sauber, so dass man meinen könnte, es geht bald los. Nur die Grünpflanzen an den Außenwänden sprechen eine andere Sprache. Wenn man die Gebäude betritt, sieht man dann, dass hier vor der Fertigstellung abgebrochen wurde.
Um die Geschichte ranken sich etliche Gerüchte, Mutmaßungen, und Geschichten. Bine hat etwas recherchiert und einigermaßen gesichert ist, das ein oder mehrere Geschäftsmänner diese Insel für ca. 5 Mio. EUR gekauft haben, um hier ein Luxusresort zu errichten. Für das was danach geschah, gibt es mehrere Versionen. Von für gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen - in diesem Fall der Betreiber der Bar Thai Sabai wo wir jeden Abend unseren Sundowner nehmen - haben wir heute die einzig wahre erfahren, die wir hier einfach mal weiter geben wollen. Angeblich ist der Bauherr in den Fokus der Regierung geraten, da das Resort eine bestimmte Ausdehnung/ Höhe überschreitet aufgrund dessen ein erhöhter Steuersatz fällig wird. Da er darauf keinen Bock hatte, hat er einfach die Bautätigkeit eingestellt. Er kommt aber einmal im Monat mit einem Trupp aus Bangkok, um dort wilde Partys zu feiern und in den umliegenden Resorts die Eintrittsgelder abzukassieren. Diese Story könnte so auch in der Bunten stehen.
Die Rückfahrt mit dem Kajak klappt deutlich besser und wir unterbieten unsere persönliche Bestleistung von der Hinfahrt um knappe 10 Minuten. Die 4 Wale vom Frühstück die am Strand im Wasser planschen, werfen uns einen Blick zu bei dem ich mir nicht sicher bin, ob es Anerkennung oder Mitleid ist. Den Rest des Tages verbringen wir auf der Liege und genießen.
Bevor es zum Abendessen geht, zieht es uns nochmal zu der Bar Thai Sabai am Ende des Strandes. Die Musik ist bereits von weitem hörbar und statt Cafe del Mar läuft heute House Music. Wir sitzen wie am ersten Abend in den Sitzsäcken der ersten Reihe, trinken ein Bier bzw. einen Cocktail und schnacken mit dem Betreiber. Unter anderen über die Geschichte die ich eben beschrieben habe, aber auch über seine Zeit in Bangkok wo er unter anderem als DJ gearbeitet hat. Hab ich auch mal, aber da war ich 14 und es war die Disco im Gemeindehaus. Heute steht ein Gast aus Belgien hinter den Turntables, den wir auch schon am ersten Abend hier gesehen haben. Hat lange auf der Insel gewohnt, ist regelmäßig noch hier und bessert damit ein wenig die Urlaubskasse aus. Ich sage Euch, im Urlaub lernt man Leute kennen und die ein oder anderen erweitern echt Deinen Horizont. Die Musik ist so saucool, dass wir noch eine zweite Runde nehmen, bevor wir uns verabschieden, nicht ohne das obligatorische Foto.
Der Rest ist wie immer, feistes Abendessen diesmal wieder mit angenehmer Schärfe, einen Absacker auf unserer Dachterrasse und jetzt langsam Licht aus.
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