Koh Chang Anreise - Stehst Du am falschen Pier bleibst Du hier

Heute ist wieder mal Reisetag. Auch die zweite Insel ist nun Geschichte und wir werden heute zur dritten Insel Koh Chang übersetzen. Kurzes Fazit: Sehr schönes Resort, welches allerdings auch seinen Preis hat. Wir würden es nicht mehr buchen, da wir viele der Annehmlichkeiten, die in diesem Preis enthalten sind, nicht genutzt haben. Dafür hätten wir uns eigentlich nur in der Anlage aufhalten müssen. Darüber hinaus ist die Lage am Ende des Ao Tapao ohne eigenen Sandstrand nicht wirklich optimal. Ich erinnere mich, dass wir damals bei der Recherche lange gesucht haben, weil wir bei so ziemlich allen Optionen irgendetwas auszusetzen hatten. Trotzdem ist es dann nicht das Optimum gewesen. Aber auch hier gilt: Das ist klagen auf ganz hohem Niveau.

Der Wecker geht um 07:00 Uhr und nach dem ersten Pulverkaffee bin ich auch wach. Die Prophylaxe von gestern Abend war eine gute Idee und wir fangen an, unsere Sachen zusammen zu packen. Jetzt nochmal ausgiebig frühstücken, noch eine Weile auf unserer Terrasse sitzen und danach geht es zur Rezeption, wo wir unsere Rechnung bezahlen und unsere Koffer abholen lassen. Der Fährverkehr zwischen den Inseln ist supergut organisiert. Es fahren verschiedene Gesellschaften zu verschiedenen Zeiten von verschiedenen Orten. Die Hotels kümmern sich ohne Aufpreis um die Buchung und der Weitertransport von der Anlegestelle zum nächsten Hotel ist geregelt und im Preis enthalten. Besser geht es nicht.

So nun zu uns. Check out war 10:30 Uhr, Abfahrtszeit ist 11:00 Uhr und aus den Augenwinkeln sehe ich unser Gepäck auf einem Tuk Tuk an der Rezeption vorbeiziehen. "Sie habe noch etwas Zeit, setzen Sie sich in die Sonne, und wenn Sie ein weißes Speed Boat sehen, begeben Sie sich zum Pier. Klare Ansage. Meine Frau meint, sie würde gerne nochmal ins Gathi Cafe, dass sie eigentlich viel zu wenig genutzt hat (siehe oben) und der Kollege an der Rezeption nickt eifrig. Nun muss man wissen, dass das Gathi Cafe am rechten Ende de Anlage liegt, und der Pier an dem wir bei der Ankunft angekommen sind, am linken Ende. Außerdem ist mir schleierhaft, wie ich von dort das Speed Boat sehen soll.

Ich kann meine Frau überzeugen, dass wir es uns auf den Liegen nahe des Pier gemütlich machen, wobei ich innerlich schon unruhig werde. Gegen 10:50 Uhr breche ich alleine auf - der Originalton meiner Frau war "Du machst mich wahnsinnig" - um die Lage auf dem Pier zu checken. Erste Feststellung - unser Gepäck ist nicht da. Dann sehe ich weiter drüben am Strand ein schickes Speed Boat, welches nun ablegt, Kurs auf den Pier nimmt - und daran vorbei fährt. Panik ist jetzt vielleicht nicht die richtige Beschreibung meines Gefühlszustandes, aber irgendwas läuft da gerade schief. Ich zurück zur Anlage und den Pool Boy um Hilfe gebeten. Sein Englisch ist nicht das allerbeste, aber nach einem Blick auf unser Ticket war für ihn klar, der Vollpfosten steht am falschen Pier! Er führt ein kurzes Telefonat und dann werden wir wie beim Staffellauf von verschiedenen Angestellten über die Anlage geführt. Es geht vorbei am Gathi Cafe (da konnte ich mir was anhören) und weiter zu einer kleinen Bucht, wo das Speed Boat lag. Wer rechnet denn damit, dass die hier einen eigenen Pier haben. Das Gepäck war bereits aufgeladen und die Crew sowie weitere 10 Passagiere warteten bereits auf die Weiterfahrt. Wir entschuldigen uns kurz und los geht's.

Das Boot hat diesmal nur 2 Außenborder, ist aber auch um einiges kleiner, so das es ähnlich schnell übers Wasser fegt. Nach der Hälfte der Fahrzeit halten wir nochmal kurz auf Koh Mak, wo wir 10 Minuten halt machen - für Raucher und Pinkler. Danach geht es weiter.



Wir erreichen Koh Chang pünktlich um 12:30 Uhr und legen am Kai Bae Beach, kurz K.B. Beach an. Das soll einer der schönsten Strände hier auf der Insel sein (sagt Google) und unser Resort liegt quasi in Sichtweite vom Anleger. Weshalb es wenig einfallsreich K.B. Resort heißt. Auch hier haben wir während der Vorbereitung lange hin und her geplant. Ausschlaggebend war, das wir hier unsere Hütte am Strand gefunden haben, die uns hoffentlich einige schöne Tage garantiert.



Unser Zimmer ist erwartungsgemäß noch nicht fertig, also lassen wir unser Gepäck in der Rezeption stehen und erkunden die Anlage. Vorbei am Pool geht es zum Strand und da wir bereits die Nummer unserer Hütte wissen, weiter bis zu dieser. Sie ist einfacher als das, was wir vorher hatten, aber die Lage schlägt alles. Gelegen unter Palmen, einen Steinwurf zum Meer mit einem kuscheligen Sofa auf dem Holzdeck. Ich glaube ich bewege mich hier nicht mehr weg.



Wir gehen zurück zur Strandbar, die wir bereits auf dem Hinweg gesehen haben. Wir sitzen in bequemen Hängesesseln, genehmigen uns ein - was auch sonst - kühles Chang  sowie einen kleinen Imbiss. Auch hier, sehr nett.


Anschließend beziehen wir unserem Bungalow. Der ist um einiges kleiner, als das was wir bisher hatten und ist eher funktional eingerichtet, hat aber eine Klimaanlage und auch die Matratze ist okay. Was am meisten stört ist der begrenzte Platz im Kleiderschrank, da müssen wir etwas kreativ werden. Aber unsere guten Vorsätze für den nächsten Urlaub sind sowieso definitiv weniger Gepäck mitzunehmen. Eigentlich reichen hier ein paar Flip Flops, 5 T-Shirts und 3 kurze Hosen. Hier gibt es an der Straße Wäschereien, die innerhalb eines Tages das Zeug waschen und trocknen. Für 90 Baht = 2,40 EUR das Kilo. Ich würde da jetzt nicht meine Armani Jeans abgeben aber sonst ist das voll in Ordnung.

Nachdem wir unsere Sachen verstaut haben, machen wir noch einen Abstecher die Straße entlang

Koh Chang ist die zweitgrößte Insel Thailands und diese Ecke ist die mit den schönsten Stränden. Das merkt man ganz deutlich bei der Infrastruktur aber auch beim Verkehr auf den Straßen und der Menge der Touristen, die sich hier abends lang bewegen. Hier braucht man keine Sorgen haben, dass man verhungert oder verdurstet, wenn es einem im Resort nicht schmeckt. Und wer seine T-Shirts hier nicht waschen lassen möchte, kauft sich an der nächsten Ecke für 4,-- EUR schnell ein neues.

Wir entschließen uns, es heute mal langsam angehen zu lassen und nehmen einen kleinen Happen im Hotel. Anschließend geht es auf die Couch vor unserer Hütte. An der Straße gibt es einen 7/11 wo wir uns mit Chips und Bier eingedeckt haben, so dass einem Erfolgreichen Fernsehabend nichts mehr im Wege steht. Heute läuft bereits ab 17:30 Uhr "Der Sonnenuntergang, Teil 9". Wenn wir auf der Couch sitzen, stehen rechts und links am Strand zwei Palmen und genau da zwischen geht die Sonne unter. Kitschig ist da echt untertrieben.




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