Koh Kood Anreise und 1. Tag - Neue Insel , neues Glück

Es ist soweit, unsere erste Etappe ist vorbei, wir müssen dieses herrliche Fleckchen Erde verlassen. Wir sind natürlich ein wenig traurig, freuen uns aber auch der Dinge die da kommen werden. Bei der Ankunft hatte man uns direkt nach unserem nächsten Aufenthaltsort gefragt und dafür zwei verschiedene Möglichkeiten der Weiterreise vorgeschlagen. Die erste Variante ist mit dem Katamaran um 10:00 Uhr von der anderen Seite der Insel, wo wir auch angekommen sind, Fahrzeit 1 Stunde. Die zweite Möglichkeit ist die mit einem Holzboot um 11:00 Uhr vom Pier etwas oberhalb unseres Resorts, Fahrzeit eineinhalb Stunden. Wir haben uns für diese Variante entschieden und die Rezeption hat sich um die Buchung gekümmert.




Nach dem Frühstück noch eine  letzte Fotorunde, Verabschiedung von der großartigen Truppe und dann geht es mit dem Songthaew zum Pier. Die Fähre hat bereits angelegt und spuckt die nächsten Ankömmlinge aus. Das Boot sieht ein wenig aus wie ein Kutter und bietet an die 30 - 40 überdachte Plätze. Zunächst wird vorne im Bug von der Mannschaft das Gepäck verstaut, danach können alle an Bord und pünktlich um 11:02 Uhr geht es los. 


Was mir einmal mehr auffällt ist, dass man die Entfernungen auf dem Wasser gerne mal unterschätzt. Unser nächstes Ziel, die Insel Koh Kood zeigt sich bereits als wir noch die Küstenlinie von Koh Mak passieren, aber es dauert tatsächlich noch 45 Minuten bis wir dort anlegen. Nachdem wir abgelegt haben, ging ein Besatzungsmitglied mit einem Zettel rum. Ich bin angenehm überrascht über den Bordservice auf dem Kutter und frage mich ob ich eine kühle Coke oder bereits ein Chang Bier bestellen soll. Es stellt sich aber schnell heraus, dass er die Hotels der Reisenden abfragt. Dementsprechend stehen bei der Ankunft mehrere Wagen bereit, welche die Reisenden über verschiedene Routen auf ihre Unterkünfte verteilen. Auch hier wieder - toller, unkomplizierter Service. Thailand eben.

Unser Hotel, das Shantaa Resort liegt quasi direkt nebenan. Es ist 12:45 Uhr und wie erwartet, können wir noch nicht aufs Zimmer. Eine Mitarbeiterin führt uns daher etwas herum und setzt uns dann in einem Cafe unten am Wasser ab. Hier ist es so, dass die Strände, an denen die Resorts liegen nicht zwangsläufig Privatstrände sind und die Einrichtungen können auch von anderen Touristen mit genutzt werden.  In unserem Fall müsste man das Resort von der Vorderseite betreten, aber auch das ist nach Anmeldung möglich. Das Gathi Cafe wird in verschiedenen Foren und Blogs lobend erwähnt, also bestellen wir zwei Frucht Shakes und nehmen Platz in gemütlichen Sitzsäcken. Diese stehen auf kleinen Holzdecks unter Bambusdächern die Schutz gegen die Sonne bieten - oder gegen den Regen.


Noch auf dem Boot habe ich zu Bine gesagt, das wir offensichtlich ein paar Tage zu früh angereist sind, da es in den letzten beiden Tagen nicht mehr geregnet hat und auch der Monsun jetzt weiß, dass die Regenzeit vorbei ist. Auf einmal, ohne jegliche Vorankündigung, öffnet der Himmel seine Schleusen und gibt für 30 min wirklich alles. So habe ich mir das immer vorgestellt.

Als das Zimmer fertig ist, werden wir von einer Mitarbeiterin abgeholt und durch die Anlage zu unserem Bungalow geführt. Auf dem Weg dorthin die bange Frage: wie ist die Lage? Jahrelange Erfahrung zeigt, Seeblick ist noch lange nicht Seeblick. In diesem Fall geht es aber glimpflich aus und man muss sagen, dass die gesamte Anlage traumschön ist und alle Bungalows schön oder sehr schön gelegen sind. Letztere sind aber in der Regel die großen und teureren. Unserer Bungalow liegt am Rand, nahe des Piers mit Blick auf diesen, sowie eine kleine Bucht mit Liegedeck. Der Pier ist leider nicht einer der romantischen Art wie wir sie bisher gesehen haben sondern ein massiver aus Beton, Zudem liegt dort heute ein Schiff, welches Kies vom Grund baggert und auf bereitstehende LKWs lädt - mit der dazugehörigen Geräuschkulisse. Die Stimmung sackt etwas ab, aber ich erkläre der besten Ehefrau von allen, dass sie hier immer am Montag ausbaggern und die restlichen Tage den Kies auf der Insel verteilen. Es wird sich zeigen, ob das stimmt, aber zumindest am nächsten Tag ist Ruhe.

Nachdem wir uns etwas frisch gemacht haben, machen wir uns auf den Weg, um die Gegend zu erkunden. Hier im Resort gibt es keinen Sandstrand, sondern nur Felsen im Wasser, aber wenn man die Anlage an der Seite durch ein Türchen verlässt, überquert man den Pier und befindet sich direkt am Ao (Strand) Tapao. Wir suchen das Resort von Andrea und Christian, welches sich auch hier irgendwo am Strand befinden muss. Google sagt 3 km allerdings hat es den Weg am Strand entlang nicht im Programm. Wir brauchen 5 min und treffen die beiden - mal wieder zufällig - an einem Restaurant am Strand. Wir setzen uns dazu und lassen den Tag bei ein, zwei kühlen Chang Bier ausklingen. Am Abend gibt es noch einen spektakulären Sonnenuntergang, den wir auf unserer Terrasse genießen.


Di. 07.11.

Die Nacht war, nach einiger Justierung der Klimaanlage total entspannt und ich werde tatsächlich erst um 08:15 Uhr wach. Die Fototapete vor unserem Fenster hat gewechselt. Frühstück endet hier bereits um 10:00 Uhr und so müssen wir tatsächlich Gas geben, dass wir zumindest etwas vorher dort aufschlagen. Wir schaffen 09:47 Uhr. Statt Buffett gibt es hier eine kleine Karte, die die üblichen Dinge enthält, also Toast mit Marmelade oder Spiegelei, Omelett und Müsli Bowl. Es gibt aber auch andere abgefahrene Dinge wie verschiedene Sandwiches, z.B. Thunfisch, Ham & Eggs, oder Avocado, oder Suppen.

Wir nehmen beide ein Tuna Sandwich, ich dazu eine Nudelsuppe mit Seafood, Bine einen Salat. Dazu einen Fruchtsalat und 2 Cappuccino. Ich glaube hier bleib ich.

Wir wollen uns für den heutigen Tag einen Roller mieten, um die Insel zu erkunden, die doch um einiges größer ist, als Koh Mak. Das Teil ist 50 Baht teurer als auf der anderen Insel, dafür ist es flatschneu und es gibt 2 Helme mit dazu, was durchaus Sinn macht.



Wir starten und die Reise dauert wie so oft bei uns, 5 Minuten, da sich das erste Fotomotiv am Wegesrand auftut. Ich sehe schon, wir kommen heute mal wider nicht an. Wir stoppen am  Wat Rat Bamrung, einem echten fototauglichen thailändischem Tempel. Von so was habe ich Gigabyte von Fotos, aber ich finde es nach wie vor beeindruckend.

Nach einem kurzen Stopp geht es weiter. Unser Fernziel ist der Ban Bao Beach, auch Siam Beach genannt. Unterwegs gibt es dein ein oder anderen Halt, da wir auf ein Resort treffen, welches wir im Rahmen unserer Vorbereitung gesehen oder in Erwägung gezogen haben. Das nachfolgende Foto entstand, weil die Lokation wirklich sehr schön war, die beiden Thais darauf aber zunächst nicht zu bewegen waren, den Platz mal kurz zu räumen. Das Mädel hatte zu ihrem kurzen Rock Cowboystiefel, Unterarmtäschchen - vermutlich Gucci Imitat - und 2 cm lange Fingernägel. Er war vermutlich voll in Love und hat locker 2 Filme aus allen Lagen verknipst. Sie haben hinterher den Platz geräumt, aber vom Bildausschnitt war es zum Schluss wirklich das Beste.

Wir fahren weiter und stoppen auf Höhe des Klong Chao Beach bei einer niedlichen kleinen Bar, wo wir uns einen kühlen Smoothie genehmigen. Mango für sie, Ananas für ihn.


Wir nähern uns langsam aber stetig dem Ban Bao Beach, die Straße ist kurvig mit Höhen und Tiefen. Mittlerweile habe ich gelernt, bei 38 km/h geht auf dem Rücksitz die Sirene an, an unübersichtlichen Stellen bereits ab 30 km/h. Wir verfahren uns ein-, zweimal da wir zu früh abfahren und dann im nirgendwo enden. Wie immer im Leben fällt dann auch noch das Internet aus und es dauert etwas bis wir wieder auf dem rechten Weg sind. Langsam setzt Regen ein und wir schauen, ob wir irgendwo unterkommen. Die Entwicklung des Schauers von fest zu ganz fest war in den letzten Tagen unterschiedlich und dauert heute ca. 30 Sekunden. Wir fahren eine Bambusallee entlang, stellen das Möfchen ab und uns unter die Bäume. Die Freude währt allerdings nur kurz, da nach einiger Zeit das Nass auch durch die Bäume kommt. Gegenüber steht ein verlassenes Songthaew, auf dessen überdachter Ladefläche wir Platz nehmen, bis der Regen einigermaßen nachlässt.

Nach weiteren 10 Minuten, entschließen wir uns weiterzugehen, den Eingangsbereich des nächsten Resorts vor Augen. Auf dem Weg durch das Resort zum Strand steuert Bine zielsicher die Toiletten an. Sie hat über die Jahre eine erstaunliche Fähigkeit entwickelt, was das Auffinden solcher Orte beim ersten Anzeichen körperlicher Notsituation angeht. Diesen hätte man allerdings auch alleine durch den Geruch gefunden. Aber, nützt ja nichts.

Während ich im Eingangsbereich warte, setzt ein neuerlicher Regenschauer ein, der nochmal um einiges heftiger ist, als der vorherige. Ich stehe überdacht, der Regen prasselt auf das Blechdach, der Wind fegt durch den Bambus, und um mich herum eine latente Brise. Die Geruchsmischung die entsteht, wenn Legionen von Pinkelsteinen trotz völliger Hingabe nicht gegen den Geruch aus der Kanalisation ankommen.


Bei der nächsten kurzen Pause retten wir uns in die nahegelegene Bar, wo wir uns 2 Chang und einen kleinen Imbiss genehmigen. Der Kellner hat freundlicherweise einen Ventilator gegen die Mücken herangeschafft, der nun während wir aufs Essen warten auf Stufe 4 vor sich hin bläst. Offensichtlich zieht er aber auch den Duft der Toiletten an, so dass wir ihn wieder ausstellen. Wir essen mit Blick auf den kleinen Strand, aber bei dem Wetter sieht das alles etwas trostlos und nicht wirklich schön aus. Ban Bao Beach muss laut Google direkt nebenan liegen, also rauf aufs Moped - zunächst müssen wir allerdings die Helme trockenlegen - 1 km den Berg hinauf, 50 m auf der Hauptstraße und dann 1 km den Berg wieder hinunter. Das Wetter hier ist das Gleiche und auch der Strand überzeugt mich daher nicht wirklich. Der fotogene, etwas abgerockte Steg ist aber vermutlich im richtigen Licht ein lohnenswertes Fotomotiv.





Wir schlendern ein wenig über den Strand, gehen vorne auf den Steg und können von dort aus tatsächlich die Bar von eben sehen. Nach einiger Zeit treten wir den Heimweg an, Google sagt 8 km, 17 min, ich schaffe 21. Danke an die Sirene.

Zum Sundowner treffen wir uns diesmal mit Andrea und Christian am Strand, mittig zwischen unser beider Resorts. An einer Bar gibt es frisch gezapftes Chang sowie einigermaßen leckeres Essen, so dass wir dort bis in den Abend versacken.

So geht Tag 2 auf Koh Kood zu Ende

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