Der gestrige Tag war - zwar auf hohem Niveau, aber - der bisher schlechteste in unserem Urlaub. Für heute wollen wir uns nochmal einen Roller leihen, um etwas von der Insel zu sehen. Bereits nach dem Frühstück ziehen dunkle Wolken auf, es grummelt in der Ferne und Bine ist schon fast wieder geneigt, einen weiteren Tag am Pool zu verbringen, aber irgendwie dann doch nicht. Also sind wir zur Rezeption und haben uns dort ausführlich beraten lassen. Die Dame dort erklärt sehr überzeugend, dass es heute nicht regnen wird, es im Gegenteil sehr warm werden wird, und erst morgen der Regen einsetzen wird. Wenn sie es nicht weiß, wer dann?
Unser erster Anlaufpunkt an diesem Tag ist ein kleines Fischerdorf , wo sich ein Resort befindet und welches einen kleinen, aber feinen privaten Strand hat. Kurz mal checken, Namen speichern und später mal googlen.
Es geht weiter nach Ao Salad, ein Fischerdorf im Norden, Anlegestelle für verschiedene Fährgesellschaften und eine der größten Ansiedlungen auf der Insel. Neben dem Fischerdorf, welches definitiv einen Besuch wert ist, gibt es hier auch einen Tempel, mit einem riesigen Buddha. Diesen besuchen wir als erstes. Durch eine unscheinbare Garage geht es mehrere Etagen einen Turm hinauf, von wo man eine super Aussicht über die Bucht hat.
Ein asiatisches Fischerdorf haben wir das erste Mal in Vietnam gesehen, wobei das mitten in der See lag und deutlich größer war. Dieses hier ist ähnlich aufgebaut, d.h. alles auf Stelzen angelegt, vorne am Pier liegen die Boote und dahinter die Wohnräume bzw. hier - da deutlich kommerzieller - die Verkaufsräume. Der Steg zieht sich über 200 - 300 m am Wasser entlang und ist eine Fundgrube für farbeprächtige Fotos. Überall gibt es auch mehr oder weniger große Becken, wo der Fang des Tages noch ein wenig schwimmen darf, bevor es in die Küche geht.





Wir überlegen, ob wir hier zu Mittag frischen Fisch essen sollen, aber zum einen konnten wir unserem Essen bereits in die Augen schauen ,was die Hemmschwelle um einiges erhöht, zum anderen ist es gerade mal 12:00 Uhr und das sehr gute und umfangreiche Hotelfrühstück halt immer noch nach. Daher beschließen wir zum Südende der Insel zu fahren, wo es ein solches Fischerdorf nochmal gibt. Da man die Insel nicht komplett umfahren kann, müssen wir ein Stück weit den Weg den wir gekommen sind zurück und dann den Weg den wir gestern gefahren sind noch einmal fahren. Und dann noch etwas weiter. Der Roller und ich sind nach ca. 40 km auf der Insel mittlerweile eins und so langsam kommt der Hüftschwung, der hilft sich mit vollem Körpereinsatz in die Kurven zu legen. Das merkt auch die Sirene auf der Rückbank und ich konnte die Ansprechschwelle mittlerweile auf 43 km/h hochregulieren.Ca. 5 km vor dem Ziel passieren wir ein kleines Restaurant, was von außen total schnuckelig aussieht, aber vor allem durch die Gerüche auffällt, die es versprüht. Kurz rechts ranfahren und Internet anwerfen, Google sagt 4,8 von 5 Punkten. Zum zweiten Mal an diesen Tag fliegt der Fisch von der Karte und wir entschließen uns zu einer Planänderung. The Wooden Hut - so der Name des Restaurants - ist ein total abgefahrener Laden. Der Eigentümer hat die Einrichtung mit einem ganz besonderen Charme gestaltet und dabei auf einfache Dinge wie Eierkartons, leere Flaschen oder Kronkorken zurückgegriffen. Der Rest erledigen Tonnen von Deko. Es erinnert mich ein bisschen an das Ban Mai Vintage Resort. Wen's interessiert, kann das hier mal nachlesen. Das erste kühle Chang Bier verdunstet quasi innerhalb von 5 Minuten. Wir bestellen ein zweites und etwas zum Essen. Das was da aus der Küche kommt ist geschmacklich super und die Preise sind mehr als fair. Monsieur vermietet auch Zimmer, die Einstiegsvariante (15m2, keine Klima) für umgerechnet 19,-- EUR die Nacht, die bessere Ausstattung mit Klima und doppelt so groß, für 38,-- EUR. Wir haben mal ein Kärtchen mit genommen.
Auf der Hinfahrt haben wir ein Hinweisschild zum Khlong Hin Beach passiert, den wir uns noch etwas genauer ansehen wollen. Laut Google ist es der drittschönste Strand auf Koh Kood. Ich weiß nicht wer sich so etwas ausdenkt. Der Strand liegt in einer von Palmen gesäumten Bucht, er ist schneeweiß und nahezu menschenleer. Außerdem muss man gefühlt 150 m ins Wasser, bis die Kniekehlen nass werden. Das Wasser hat irgendwas zwischen 35 - 40°C. Unglaublich und für mich das beste, was ich in diesem Urlaub gesehen habe.
Wir gehen eine Runde ins Wasser und ich finde eine Stelle, wo kühle Unterströmungen ein wenig Abkühlung bringen. Die Touristen die hier vor den Hütten liegen, sind offensichtlich alle aus Osteuropa und Andrea bestätigt später, dass sie bei der Vorbereitung nur russische Seiten gefunden hat, auf denen man dieses Resort buchen kann.
Nach dieser Abkühlung und einer kleinen Pause machen wir uns zurück auf den Heimweg. Zum Ende hin füllen wir zunächst den Tank des Mopeds auf. Während die übliche Vorgehensweise auf Koh Mak noch die PET-Flasche ist, gibt es hier auf Koh Kood bereits Zapfsäulen. Wir benötigen allerdings 3 Anläufe bis wir eine finden, die neben Thai auch englischsprachige Erläuterungen bietet. Das System ist Prepaid, d.h. Geldschein oder Münzen rein und dann eine definierte Menge Sprit ins Moped Wir kratzen unsere kleinen Scheine und Münzen zusammen und kommen auf 60 Baht, was uns 1,2 Liter und den Tank fast zum Überlaufen bringt. Echt sparsam die Maschine, aber ist klar, bei max. 38 km/h
Danach kümmern wir uns um unsere Barmittel. Neben dem Krankenhaus gibt es einen ATM der meine gewöhnliche EC-Karte liest, so das wir uns noch mit etwas Bargeld eindecken können.
So ausgerüstet, geht es zurück ins Hotel, wo wir den Roller etwas schmutzig aber unbeschädigt wieder abgeben. Hat echt Spaß gemacht, und auch meine Holde hat es nach etwas Eingewöhnung genossen.

Wir gehen zur Abkühlung nochmal ins Wasser, bevor wir uns zum mittlerweile üblichen After-Sundowner mit Andrea und Christian an der üblichen Bar treffen. Cocktails zur Happy Hour, danach noch ein, zwei Bier, bevor es zum Essen geht. Das nehmen wir diesmal zusammen im Resort von den Beiden ein. Gegen 21:00 Uhr zieht der Kellner bereits an der Bettdecke, da er Feierabend machen möchte. Wir bezahlen und gehen - in Ermangelung von Alternativen - wieder zurück zur Bar, wo noch ein paar Gestalten sitzen und noch Musik läuft. Ein Glas folgt dem nächsten und irgendwann übernehmen wir die Musikanlage. Genauer gesagt geben machen wir der freundlichen Thai hinterm Tresen, welche die Musik über ihr Handy steuert - vermutlich Spotify oder Apple Music -Vorschläge aus unserer Sturm- und Drangzeit. Sagen wir mal so: Es war ein wirklich bunter Abend, bei dem sich die meisten der Beteiligten etwas die Füße vergiftet haben. Um 23:45 Uhr liege ich im Bett, stelle noch kurz einen Post ein und nehme prophylaktisch eine Kopfschmerztablette. Danach den Wecker stellen, denn morgen ist Abreise und dann schlafe ich tief und fest.
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