Pai - Erster und einziger Tag

Heute wollen wir uns das Umland von Pai etwas genauer ansehen. 

Es gibt hier Programm für 2 - 3 Tage und da wir nur einen kompletten Tag hier vor Ort sind, haben wir eine kleine Auswahl vorbereitet. Aber zuerst mal richtig frühstücken. Die Anlage besteht aus mindestens 30 Bungalows die schön in einem tropischen Garten platziert sind. Das Ganze ist schon relativ dicht bebaut, aber von den Nachbarn ist nicht viel zu sehen. Als ich mit meinem Kaffee vor unserem Bungalow auf der Terrasse sitze stiefelt eine junge Dame mit 3 großen Säcken Schmutzwäsche vorbei - ausgelagerter Waschtag sozusagen. 50 Baht pro Kilo ist generell und erst recht für ein Hotel dieser Kategorie brutal günstig, wir wollen gleich auch noch ein Päckchen packen. In der Regel gibt es die Sachen am gleichen Tag gewaschen zurück.

Das Frühstück bietet internationale Spezialitäten, aber auch thailändische Gerichte. Dazu kann man eine Eierspeise wählen. Ich nehme grünes Curry mit Reis und anschließend 2 Spiegeleier mit Speck. Das passt zusammen.

Nach dem Essen geben wir unsere Schmutzwäsche ab und machen uns auf Erkundungsfahrt, erste Station ist der Big Buddha. Ich bin mir nicht sicher, ob das so rübergekommen ist, aber wir stehen auf sowas. Schon von weitem sichtbar hat man einen weißen Buddha in den Berg gebaut, eine breite lange Treppe führt den Berg hinauf. 

Es ist relativ wenig los als wir uns die Treppe hinauf quälen. Seit gestern ist es richtig warm geworden und die Suppe läuft uns den Rücken hinunter. Gelohnt hat es sich aber auf jeden Fall. Der Buddha ist imposant, ebenso wie die Aussicht von hier oben. Nachdem wir wieder unten sind, schicke ich nochmal die Drohne hoch. Sehr schön.










Es geht weiter zur Memorial Bridge, eine alte Stahlbrücke, welche die Japaner im 2. Weltkrieg gebaut haben, um Waffentransporte nach Myanmar zu organisieren. Ist jetzt nicht das Highlight, aber liegt auf dem Weg. Unterwegs  stehen einige Thais auf der Straße und kümmern sich um einen Touristen, der mit seinem Roller die Grätsche gemacht hat. Er liegt auf der Straße neben seinem Gefährt und die Thais regeln den Verkehr und einer von ihnen kümmert sich um den Verletzten. Da sie die Situation offensichtlich im Griff haben, fahren wir weiter und beschränken uns darauf die entgegenkommenden Fahrzeuge mit Lichthupe zu warnen. Mir ist seit unserem Urlaub in Thailand bereits aufgefallen, dass vor allem ein Großteil der Touristen ohne Helm fährt. Der Verkehr in Verbindung mit gnadenloser Selbstüberschätzung führt dann zu sowas. Gestern Abend in der Walking Street habe ich einige gesehen mit Verbänden an verschiedenen Körperteilen. Fördert aber offensichtlich nicht die Lernkurve.

Die Brücke ist nett, aber man muss dafür jetzt nicht unbedingt einen Umweg fahren. Vor uns hat ein Trupp Chinesen das Bauwerk in Beschlag genommen um Instagram-taugliche Fotos zu schießen. Wir versuchen drumherum zu fotografieren, ist aber schwierig.












Weiter geht's zum Pai Canyon, der nur knapp 3 km von hier liegt. Eigentlich kein Canyon sondern eher ein Schluchtengebilde welches man von oben erlaufen kann. Canyon klingt aber besser. Besonders zum Sonnenuntergang strömen die Massen dort hinauf. Da das nicht so unser Ding ist, haben wir uns entschieden, dass früher zu machen. Aufgrund unserer mittelmäßigen Planung und dem ausgiebigen Frühstück ist es mittlerweile 13:30 Uhr, als wir die Hügel erreichen. Das Schöne ist, es sind so gut wie keine Touris hier oben. Das doofe ist, es hat Gründe, denn die Sonne knallt erbarmungslos vom Himmel - locker 35° im Schatten. Aber Schatten gibt es hier wenig. Wer das eine will, muss das andere mögen. Direkt am Anfang der Wege steht eine kleine Schutzhütte in die wir uns erst einmal setzen. Diesmal schicke ich direkt die Drohne hoch, um die Lage zu checken und zu entscheiden, ob ich weiteren Schweiß investiere. Ich muss sagen, der Weg hat sich gelohnt.










Wir entscheiden uns, einen Teil dieses Gebildes zu Fuss zu erkunden und einige Fotos zu schießen, bevor es mit klatschnassem Rücken wieder Richtung Parkplatz geht. Plötzlich geht mein Telefon, der freundliche junge Mann von der Rezeption ist dran und erklärt mir, dass er unsere Wäsche leider nicht mehr bis morgen früh fertig bekommt, da die Wäscherei soviel zu tun hat. Ein Dank  an die Dame mit den 2 Riesentüten Dann lassen wir halt in Sukothai waschen. Die verbliebenen Schlüppis sollten bis dahinreichen












Letzter Tageordnungspunkt für heute ist die Bamboo Bridge von Pai. Wir haben sie bewusst ans Ende des Tages gelegt, in der Hoffnung, dass ein Großteil der Touristen bereits wieder weg und das Licht mehr fototauglich ist. Ich kann vorwegnehmen, es hat funktioniert.

Von der Hauptstraße führt eine sehr schlechte und enge Straße 6 km durch den Wald ( ich hab mittlerweile Erfahrung mit sowas), entlang an einigen Restaurants und Cafés bis zur eigentlichen Attraktion. An einem machen wir kurz Halt, um einen kühlen Kaffee Americano (mit Orangensaft) zu genießen, danach geht es weiter. 

Die Bamboo Bridge ist ein ca. 1 km Bambus Steg der über riesige Reisfelder führt. Es ist vermutlich ein normales Hilfsmittel der Fortbewegung bei der Arbeit im Feld, welches die Bauern hier angelegt haben. Aber ich bewundere den Marketingmenschen, der das Ganze ans Licht der Öffentlichkeit gezerrt hat und hier eine wirkliche Attraktion geschaffen hat. Abhängig vom Stand der Sonne und dem Zustand der Reisfelder ist es eines der Postkartenmotive von Nordthailand. In unserem Fall kommt die Sonne leider häufig von vorne und die eine Hälfte des Feldes ist bereits geerntet, Trotzdem sind einige nette Fotos entstanden.


















Als wir den Heimweg antreten ist es bereits 16:45 Uhr heißt, wir müssen uns wieder mit unserem Auto durch die belebte Walking Street quälen, um zu unserem Hotel zu kommen. Das klappt aber einigermaßen gut und gegen 17:30 Uhr steht unser Schätzchen wieder wohlbehalten auf einem Hinterhof des Hotels. Verletzte Touristen gab es auch keine. Wir entschließen uns, auch heute nochmal im Hotel-Restaurant zu essen, da es eine sehr angenehme Atmosphäre hat. Vorher schlendern wir nochmal zu Fuß über die Walking Street und nehmen uns einen Cocktail. Nachdem sich der Schock des gestrigen Abends gelegt hat, lässt es sich hier aushalten. Die Stadt hat ihren ganz besonderen Charme und 2 Tage kann man sich das mal geben. Hier noch ein paar Eindrücke von der Street















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