Sukhothai die alte Hauptstadt
Heute geht es nach Sukhothai, ca. 300 km südlich von hier. Dafür haben wir bereits im Vorfeld über 12Go.Asia ein Taxi geordert. Der Preisunterschied zwischen Standard (Limousine) und SUV ist überschaubar, also haben wir uns für letzteres entschieden. Den Wagen habe ich für 11:00 Uhr bestellt, also bleibt noch Zeit für ein ausgiebiges Frühstück. In den letzten 2 Tagen leben wir sowieso mehr oder weniger aus dem Koffer, so dass diese schnell gepackt sind. Kurz vor 11 ist der Wagen da, wir verabschieden uns von der Hotel Crew und los geht’s.
Es
gibt eigentlich nur einen Grund, warum Reisende nach Sukhothai kommen. Als im
13. Jahrhundert die Thai aus dem Norden einwanderten und Schritt für Schritt
die Khmer verdrängten, gründeten sie hier die Siedlung Sukhothai, welche die
erste Hauptstadt des späteren Königreichs Thailand wurde. Die Blütezeit dauerte
ca. 120 Jahre, bevor Sukhothai von Ayutthaya als Hauptstadt abgelöst wurde,
danach verlor die Stadt zunehmend an Bedeutung. Was geblieben ist, sind die
Überreste der alten Stadt, die im Historical Park zusammengefasst sind. Das ist
Old Sukhothai und dafür kommen die Leute hierher. Der Park liegt ca. 300 km
südlich von Chiang Mai und 430 km nördlich von Bangkok, d.h. hierher kommt nur
wer in irgendeiner Form auf Rundreise und an alten Ruinen interessiert ist. Ayutthaya haben wir bereits 2008 im
Rahmen einer Tagesreise von Bangkok aus gemacht, was vermutlich die deutlich
höhere Popularität erklärt.
Unsere Unterkunft liegt nahe dem Historical Park, so dass man schnell bei den Ruinen ist. In einer kleinen Anlage die von einem Deutschen und einer Thai geführt wird, stehen mehrere Bungalows, es ist alles unglaublich grün und ruhig hier.
Wir geben als erstes einen Sack Wäsche ab und bezahlen die Unterkunft. Die meisten Unterkünfte auf unserer Reise wurden bereits vorab von Booking bezahlt. Diese hier und die in Mae Hong Son werden vor Ort bezahlt und das geht auch leider nur Cash. Frühstück geht auch extra. Da hat der Mann im Vorfeld nicht richtig gelesen denn unsere Barschaft schmilzt durch diese Aktion ungeplant schnell.
Wir
machen uns etwas frisch und gegen 16:00 Uhr machen wir uns ausgestattet mit
einem Übersichtsplan und einigen Tipps unseres Vermieters auf den Weg in den
Park, 3x rechts und dann immer geradeaus. Dauer zu Fuß, geschätzte Dauer ca. 20
Min. Halten wir fest, schätzen gehört offensichtlich nicht zu seinen
Kernkompetenzen. 3 x Rechts bekomme ich hin, aber als ich bei Geradeaus
angekommen bin, sind es immer noch 2,3 km. Auch wenn es bereits nach 16 Uhr ist, hat
die Sonne noch reichlich Kraft und wir wandern alleine auf der Landstraße zwischen
den Reisfeldern. Bine ist etwas genervt und meint, ausgerechnet wenn man mal
ein Tuk-Tuk braucht, ist keins da. Es dauert ca. 30 Sekunden und plötzlich
fährt ein Bus an uns vorbei, sieht uns und bremst. Es ist einer dieser nach
allen Seiten offenen Zubringerbusse die vermutlich die Touris zwischen den
Teilen des Parks transportiert. Der Fahrer fordert uns auf einzusteigen und
bringt uns für umme zum Eingang des Parks. Immer wenn die glaubst es geht nicht
mehr, kommt von irgendwo ein Bus daher.
Für
die Fotografen: Alle Tempel sind zur aufgehenden Sonne ausgerichtet, das heißt
wenn man am Nachmittag kommt, gibt es mit etwas Glück einen schönen
Sonnenuntergang, ansonsten knallt einem die Sonne voll auf die Linse. Von daher
beschränkt sich die Besichtigung der alten Gebäudereste aufs Staunen über das,
was die Jungs vor knapp 700 Jahren hier auf die Beine gestellt haben. Wir haben
das in deutlich umfangreicherer Form bereits 2009 in Angkor Wat gesehen, von
daher flasht das nicht mehr ganz so, aber die Kulisse ist definitiv mega
beeindruckend.
Eine zusätzliche Komponente ist der Umstand, dass hier im zentralen Teil des Parks derzeit das Loi Krathong Fest gefeiert wird, welches morgen Abend seinen Höhepunkt erreicht.
Überall entlang der Wege sind Stände aufgebaut an denen man diese kleinen Blumenboote kaufen kann. Dazu gibt es Bereiche mit Kunsthandwerk und -
ganz wichtig – Essensstände. Futtern ist eine Lieblingsbeschäftigung der Thais.
Der Park ist mittlerweile gut gefüllt und viele haben sich Bambusmatten
mitgebracht und picknicken im Grünen. Für andere stehen Sitzgelegenheiten
bereit. Ich möchte nicht sagen, dass wir auffallen, aber alle lächeln uns
freundlich an, denn die Anzahl der europäischen Langnasen die ich im Laufe des
Tages gesehen habe, ist deutlich überschaubar.
Wir nehmen uns ein Beispiel und futtern uns durch. Nachdem die Sonne untergegangen ist, werden die Tempelreste illuminiert, was nochmal eine ganz besondere Atmosphäre schafft. Leider lässt sich nicht alles über Fotos transportieren.
Irgendwann treten wir voll von Eindrücken den Heimweg an, nehmen uns ein
Tuk-Tuk und anschließend auf unserer Terrasse einen Absacker. Gute Nacht Marie.
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