Bangkok 8 Jahre später
Die Klimaanlage hat den Raum heimlich still und leise auf angenehme 26°runtergekühlt und wir werden gegen 07:00 Uhr wach, mit Blick auf den Chao Praya. Ich habe meiner Frau versprochen, mit ihr vor dem Frühstück eine Runde in den Pool zu gehen, was ich dann auch als erstes einlöse. Es ist noch nicht viel los und wir schwimmen ein paar Bahnen. Es ist relativ viel Chlor im Wasser, was aber vermutlich der Menge an Besuchern geschuldet ist. Danach geht's zum Frühstück, welches den Rezessionen zufolge echt gut sein soll, und das können wir nach heute morgen nur bestätigen. Hier gibt es für jeden Geschmack und für jede Nationalität etwas. Wir bekommen einen Tisch draußen auf der Terrasse, direkt am Wasser. Ist aus unserer Sicht die deutlich bessere Wahl, denn drinnen hat man spätestens beim zweiten Cappuccino eine Lungenentzündung.
Wir fangen mit Sushi an und während ich danach auf das gewöhnliche Spiegelei schwenke, futtert meine Frau sich munter durch alle Kulturkreise.
Japanisch, chinesisch, indisch, orientalisch und koreanisch. Danach noch Obst und Süßkram
Das Personal guckt schon komisch, da wir jedes Mal wenn wir uns einen neuen Gang holen, den dezenten Hinweis geben, dass wir wieder kommen, in der Hoffnung, dass der Tisch nicht abgeräumt und freigegeben wird. Nach dieser Stärkung sind wir bereit für die Großstadt.
Das Hotel liegt ca. 300 m den Fluß hinab von der Taksin Brücke entfernt, das ist die letzte Anlegestelle für die Touristenboote, die hier den Fluss befahren. Eine mehr als reizvolle Alternative zum Straßenverkehr. Da der Fußweg durch die Häuserzeilen um einiges länger ist, haben alle Hotels hier am Fluß Shuttle-Boote, die im Abstand von 15-30 min regelmäßig verkehren. Da wir mal wieder getrödelt haben, fährt das 11-Uhr-Boot vor unserer Nase ab und unglücklicherweise fährt ausgerechnet jetzt 1 Stunde kein Boot, da es neu betankt werden muss. Also doch der Fußweg.
Unterwegs passieren wir - oh welch Zufall - noch 2 Wats, die wir noch nicht kennen. Jetzt, mit etwas Abstand sieht man doch deutlich, dass die thailändische Variante doch deutlich prunkvoller ist als die laotische.
An der Anlegestelle ist mächtig was los und auch hier hat sich einiges geändert. Früher gab es die Express-Boote wo man das Ticket auf dem Boot bezahlt hat, heute bezahlt man vorab an der Anlegestelle. Zusätzlich gibt es mittlerweile auch Hop on - Hop off - Boote für die man neben Einmaltouren auch Tageskarten kaufen und dafür das Boot an jeder Haltestelle verlassen oder besteigen kann. Wenn man mal eben den Fluß rauf will, allerdings deutlich zu teuer. Und jeder Bootstyp hat eine andere Anlegestelle. Es kostet uns einen Augenblick, bis wir das System verstanden haben. Hinzu kommen die, wie überall in Bangkok zahlreich vorhandenen, Verkäufer, die mit großen Schildern unter dem Arm auf denen das Produkt beschrieben ist, auf Dich zustürmen und nur Dein Bestes wollen.
Irgendwann haben wir es aber dann doch geschafft und fahren den Fluss hinauf. Auf dem Wasser ist mächtig was los und ich stelle mir vor, was auf in Deutschland los wäre, wenn es auf dem Rhein so aussähe.
Wir wollen nach Bang Lampoo, das ist das erklärte Viertel der Backpacker, in dem wir 2008 unsere erste Thailand-Reise begonnen haben. Ich bin der Meinung, hier ist mittlerweile noch mehr los. In der Rambuttri Road reiht sich eine Kneipe an die nächste, unterbrochen von Guest Houses, Reisebüros und Geldwechselstuben. Auf der anderen Seite dann jede Menge Souvenirstände. Klamotten, Taschen, abgefahrene Sandalen und andere Mitbringsel.
Wir finden auf Anhieb das Restaurant wieder, in dem wir unser erstes Curry gegessen haben und nach etwas suchen auch unser Guesthouse, welches mittlerweile anders heißt und zumindest außen deutlich aufgewertet wurde.
Mir machen noch einen Zug durch die Khao San Road, das frühere Herz des Viertels. Hier wird aber schnell klar, hier ist es nur abends schön. Auf dem Rückweg zum Boot stoßen wir auf 2 englische Touristen, die uns ihren Tagespass für das Hop on - Hop off - Boot schenken, da sie mittlerweile festgestellt haben, dass sie ihn nicht weiter gebrauchen können. Zurück geht's zur Taksin Bridge, entlang am Wat Arun und der IconSiam, der neuen Edel-Mall in Bangkok, Home of Gucci, Hermes, Cartier und Konsorten. In Bangkok ist viel Geld vorhanden und was in den letzten Wochen aufgefallen ist, die chinesischen Touristen haben echt zugenommen - also mengenmäßig.
Wir sind um 15:30 Uhr am Pier und haben noch 30 Minuten Zeit für das nächste Highlight des Tages. Wir haben über einen örtlichen Veranstalter eine Chinatown-bei-Nacht-Tour gebucht. Green-Mango-Travel haben wir 2011 kennengelernt, damals haben wir einige Touren mit denen gemacht. Einer der Geschäftsführer hat ein paar Jahre in Deutschland in der Tourismusbranche gearbeitet. Alle Guides sprechen mehr oder weniger gut deutsch und im Angebot sind zahlreiche Touren in und um Bangkok.
Neben uns ist noch ein weiteres Pärchen aus Deutschland dabei, gestern in Deutschland losgeflogen, heute angekommen und nicht geschlafen. Und dann direkt Chinatown mit seinem oftmals schrägem Angebot an Lebensmitteln mit den dazugehörigen Gerüchen. Unkenntnis oder Hardcore - wir werden es herausfinden.
Es ist nicht das erste Chinatown welches wir besuchen, und das Schema ist immer das gleiche. Eine in sich geschlossene Gemeinschaft, die ihre Lebensmittel und Waren des täglichen Bedarfs vertreiben, in der die chinesische Straßenküche existiert und in der die chinesischen Rituale zelebriert werden. Hier leben hauptsächlich Chinesen - und die Gastarbeiter aus Billiglohnländern wie in diesem Fall Laos und Kambodscha, die für kleines Geld hier arbeiten. Trotzdem ist es noch etwas anderes, wenn man einen Führer an der Seite hat, der sich auskennt.
Wir starten um 16:00 Uhr mit dem Boot welches wir in Chinatown wieder verlassen. Auf den Straßen herrscht geschäftiges Treiben und wenn man seitlich in eine der kleinen Gässchen abbiegt wird es schnell eng und gemütlich. Zu beiden Seiten gibt es Geschäfte, dazwischen eine "Straße", ca. 2,5 m breit.
Das Angebot folgt keinem Schema, ist bunt gemischt und wiederholt sich. Es gibt Schwalbennester für 200,-- EUR das Pack, Haifischflossen, Gewürze, dann mal wieder Lampions, oder Dinge für den Tempelbesuch. Wir gehen durch Gassen, durch die wir alleine definitv nicht gegangen sind und sehen Lebensmittel, die schnell klar machen, dass wir in unterschiedlichen Kulturkreisen leben. Ich habe es glaube ich vorher schon mal erwähnt, aber hier wären Fotos mit Geruch eine echte Marktlücke. Unterwegs halten wir an einer wohl bekannten Straßenküche hier im Viertel und essen etwas Curry mit Reis, später dann einen Dumpling - so etwas wie ein kleiner Germknödel - mit Mohnfüllung in Ingwertee. Die Konsistenz dieses kleinen Klößchens ist so glitschig, dass bei der Dame des zweiten Pärchens direkt das Kopfkino einsetzte und sie nicht mehr weiteressen kann. Wir fanden es sensationell.
Mit einsetzender Dunkelheit gesellen sich zu den Läden jede Menge mobile Straßenküchen, an denen sich schnell lange Schlangen bilden. Dazu der Verkehr der deutlich zugelegt hat. Alles in allem eine ganz besondere Atmosphäre. Zum Ende entfernen wir uns langsam aus Chinatown und setzen auf die andere Seite über, wo wir in einem Restaurant noch etwas essen - chinesisch natürlich. Danach geht es mit dem Tuk-Tuk zurück ins Hotel. Es ist das erste Mal in diesem Urlaub und wir merken, dass das nicht mehr unser bevorzugte Fortbewegungsmittel ist. Auch wir werden älter.
Wir fangen mit Sushi an und während ich danach auf das gewöhnliche Spiegelei schwenke, futtert meine Frau sich munter durch alle Kulturkreise.
Japanisch, chinesisch, indisch, orientalisch und koreanisch. Danach noch Obst und Süßkram
Das Personal guckt schon komisch, da wir jedes Mal wenn wir uns einen neuen Gang holen, den dezenten Hinweis geben, dass wir wieder kommen, in der Hoffnung, dass der Tisch nicht abgeräumt und freigegeben wird. Nach dieser Stärkung sind wir bereit für die Großstadt.
Das Hotel liegt ca. 300 m den Fluß hinab von der Taksin Brücke entfernt, das ist die letzte Anlegestelle für die Touristenboote, die hier den Fluss befahren. Eine mehr als reizvolle Alternative zum Straßenverkehr. Da der Fußweg durch die Häuserzeilen um einiges länger ist, haben alle Hotels hier am Fluß Shuttle-Boote, die im Abstand von 15-30 min regelmäßig verkehren. Da wir mal wieder getrödelt haben, fährt das 11-Uhr-Boot vor unserer Nase ab und unglücklicherweise fährt ausgerechnet jetzt 1 Stunde kein Boot, da es neu betankt werden muss. Also doch der Fußweg.
Unterwegs passieren wir - oh welch Zufall - noch 2 Wats, die wir noch nicht kennen. Jetzt, mit etwas Abstand sieht man doch deutlich, dass die thailändische Variante doch deutlich prunkvoller ist als die laotische.
Irgendwann haben wir es aber dann doch geschafft und fahren den Fluss hinauf. Auf dem Wasser ist mächtig was los und ich stelle mir vor, was auf in Deutschland los wäre, wenn es auf dem Rhein so aussähe.
Wir wollen nach Bang Lampoo, das ist das erklärte Viertel der Backpacker, in dem wir 2008 unsere erste Thailand-Reise begonnen haben. Ich bin der Meinung, hier ist mittlerweile noch mehr los. In der Rambuttri Road reiht sich eine Kneipe an die nächste, unterbrochen von Guest Houses, Reisebüros und Geldwechselstuben. Auf der anderen Seite dann jede Menge Souvenirstände. Klamotten, Taschen, abgefahrene Sandalen und andere Mitbringsel.
Mir machen noch einen Zug durch die Khao San Road, das frühere Herz des Viertels. Hier wird aber schnell klar, hier ist es nur abends schön. Auf dem Rückweg zum Boot stoßen wir auf 2 englische Touristen, die uns ihren Tagespass für das Hop on - Hop off - Boot schenken, da sie mittlerweile festgestellt haben, dass sie ihn nicht weiter gebrauchen können. Zurück geht's zur Taksin Bridge, entlang am Wat Arun und der IconSiam, der neuen Edel-Mall in Bangkok, Home of Gucci, Hermes, Cartier und Konsorten. In Bangkok ist viel Geld vorhanden und was in den letzten Wochen aufgefallen ist, die chinesischen Touristen haben echt zugenommen - also mengenmäßig.
Wir sind um 15:30 Uhr am Pier und haben noch 30 Minuten Zeit für das nächste Highlight des Tages. Wir haben über einen örtlichen Veranstalter eine Chinatown-bei-Nacht-Tour gebucht. Green-Mango-Travel haben wir 2011 kennengelernt, damals haben wir einige Touren mit denen gemacht. Einer der Geschäftsführer hat ein paar Jahre in Deutschland in der Tourismusbranche gearbeitet. Alle Guides sprechen mehr oder weniger gut deutsch und im Angebot sind zahlreiche Touren in und um Bangkok.
Neben uns ist noch ein weiteres Pärchen aus Deutschland dabei, gestern in Deutschland losgeflogen, heute angekommen und nicht geschlafen. Und dann direkt Chinatown mit seinem oftmals schrägem Angebot an Lebensmitteln mit den dazugehörigen Gerüchen. Unkenntnis oder Hardcore - wir werden es herausfinden.
Es ist nicht das erste Chinatown welches wir besuchen, und das Schema ist immer das gleiche. Eine in sich geschlossene Gemeinschaft, die ihre Lebensmittel und Waren des täglichen Bedarfs vertreiben, in der die chinesische Straßenküche existiert und in der die chinesischen Rituale zelebriert werden. Hier leben hauptsächlich Chinesen - und die Gastarbeiter aus Billiglohnländern wie in diesem Fall Laos und Kambodscha, die für kleines Geld hier arbeiten. Trotzdem ist es noch etwas anderes, wenn man einen Führer an der Seite hat, der sich auskennt.
Wir starten um 16:00 Uhr mit dem Boot welches wir in Chinatown wieder verlassen. Auf den Straßen herrscht geschäftiges Treiben und wenn man seitlich in eine der kleinen Gässchen abbiegt wird es schnell eng und gemütlich. Zu beiden Seiten gibt es Geschäfte, dazwischen eine "Straße", ca. 2,5 m breit.
Das Angebot folgt keinem Schema, ist bunt gemischt und wiederholt sich. Es gibt Schwalbennester für 200,-- EUR das Pack, Haifischflossen, Gewürze, dann mal wieder Lampions, oder Dinge für den Tempelbesuch. Wir gehen durch Gassen, durch die wir alleine definitv nicht gegangen sind und sehen Lebensmittel, die schnell klar machen, dass wir in unterschiedlichen Kulturkreisen leben. Ich habe es glaube ich vorher schon mal erwähnt, aber hier wären Fotos mit Geruch eine echte Marktlücke. Unterwegs halten wir an einer wohl bekannten Straßenküche hier im Viertel und essen etwas Curry mit Reis, später dann einen Dumpling - so etwas wie ein kleiner Germknödel - mit Mohnfüllung in Ingwertee. Die Konsistenz dieses kleinen Klößchens ist so glitschig, dass bei der Dame des zweiten Pärchens direkt das Kopfkino einsetzte und sie nicht mehr weiteressen kann. Wir fanden es sensationell.
Mit einsetzender Dunkelheit gesellen sich zu den Läden jede Menge mobile Straßenküchen, an denen sich schnell lange Schlangen bilden. Dazu der Verkehr der deutlich zugelegt hat. Alles in allem eine ganz besondere Atmosphäre. Zum Ende entfernen wir uns langsam aus Chinatown und setzen auf die andere Seite über, wo wir in einem Restaurant noch etwas essen - chinesisch natürlich. Danach geht es mit dem Tuk-Tuk zurück ins Hotel. Es ist das erste Mal in diesem Urlaub und wir merken, dass das nicht mehr unser bevorzugte Fortbewegungsmittel ist. Auch wir werden älter.
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