Thailand Teil 1 nähert sich dem Ende

Hier in der Region wird früh das Licht ausgeschaltet und nachdem wir uns einigermaßen akklimatisiert haben, machen wir das ähnlich. Um 22:00 Uhr ist der Blog im Netz und ich bette mich zur Ruhe.
Eine gute Idee, denn meine Frau hat den Wecker für heute morgen mal auf 06:00 Uhr gestellt - wegen des Sonnenaufgangs. Der ist zwar jetzt nicht wirklich der Brüller, aber wenn man schon mal wach ist, kann man ja durchaus schon starten, denn es gibt heute noch einiges zu tun. Im Detail heißt das, wir werden heute unseren Wagen abgeben und uns morgen zur Grenze nach Laos bringen lassen. Hört sich einfach an, war aber lange Zeit der einzige weiße Fleck in unserer Planung.
Von hier aus bis zur Grenze nach Chong Mek sind es knapp 20 km, der Flughafen Ubon Ratchathani wo wir unseren Wagen abgeben müssen liegt 85 km entfernt im Landesinneren. Daher gab es zwei grundsätzliche Szenarien in unserer Planung: a) am Abend vorher den Wagen abgeben, wie auch immer zurück zum Resort und am nächsten Tag zur Grenze oder b) am Morgen zum Flughafen und von da aus direkt zur Grenze.
Vermutlich hätte man es bei gründlicher Vorbereitung bereits zu Hause raus bekommen, aber spätestens hier vor Ort wird klar, das Plan B in diesem Fall keine rechte Option ist. Das Ganze dauert zu lange und lässt sich wenn überhaupt nur mit Taxen lösen. Zweimal am Tag fährt ein Bus. Einmal um 09:30 Uhr - zu früh - und um 15:30 Uhr -zu spät, der braucht 3 Stunden.
Plan A hätte allerdings bedeutet, dass wir bereits gestern Abend nach Ubon gefahren wären und damit hätten wir unseren gestrigen Tag der ja sehr schön war, anders gestalten müssen. Also haben wir hier kurzer Hand um eine Nacht verlängert und unseren Vermieter in Laos angeschrieben, dass wir einen Tag später kommen. Er wird diese zwar berechnen, das lässt sich aber verschmerzen.
Also geht es heute nach Ubon und unser Vermieter bringt uns morgen früh zur Grenze. Von dort haben wir einen Pick up-Service durch unseren neuen Vermieter organisieren lassen. Das ist halt das unkomplizierte in dieser Region.
Wir beschließen, dem Wat Tham Khoo Ha vom Dienstag am Ortseingang nochmal einen kurzen Besuch abzustatten, da wir zwischenzeitlich gelesen haben, dass es ein namhafter Tempel hier in der Gegend ist, in dem es unter anderem noch eine Gebetshalle mit einigen Buddhastatuen gibt. Als wir aus dem Wagen steigen, um uns umzusehen, halten 4 Busse auf dem Parkplatz, die jede Menge Thailänder ausspucken. Wir ahnen was jetzt kommt und geben Gas, damit wir vor der Menge in der Halle sind, was uns auch gelingt.
Als die ersten Touristen die Treppe runterkommen, haben wir unsere Fotos bereits im Sack. Den Thais geht es allerdings weniger um die Statuen, als darum, Räucherstäbchen zu zünden, zu spenden oder zu beten. Das Ganze hat ein bisschen was von Wallfahrt und schafft eine ganz besondere Atmosphäre, die wir mit Kameras auch nicht stören möchten.


Wieder draußen angekommen finden sich weitere Touristen, die fleißig die Statuen, sich und andere vor den Statuen fotografieren.


Unsere Fahrt geht weiter Richtung Ubon, unser Navi sagt Ankunft 11:15 Uhr, aber da uns noch einige Motive auf unserem Zettel fehlen, ist nicht davon auszugehen, dass das funktioniert. Wir passieren wieder die Geschäfte mit den Gongs - von den Einheimischen als Handwerkerstraße bezeichnet. Die haben wir schon. Als nächstes passieren wir einen kleinen See mit Reisfeld und Wasserbüffel, was mich zu einer Vollbremsung und U-Turn veranlasst.
Einige Kilometer weiter dann eine riesige Fläche mit Reis der zum Trocknen ausgelegt und von einer Thailändern geharkt wird. Dummerweise entfernt sich die Dame, als die Touristen aus dem Auto steigen. Vermutlich wollte sie nicht mit aufs Foto - dabei hätten wir sie auch bestochen. So muß es halt ohne gehen.
Als wir Ubon erreichen ist es bereits 12:00 Uhr durch und wir versuchen irgendwie in die Altstadt zu kommen. Hier soll es ganz nett sein. Was Ubon betrifft, sind unsere Reiseführer allerdings relativ spärlich, noch ein Nachteil des Isaan. Irgendwann werden wir dann fündig, müssen allerdings feststellen, dass schön durchaus relativ ist. Das ist uns in diversen Reiseführern schon mal aufgefallen, dass da Dinge über den grünen Klee gelobt werden und vor Ort manchmal anders aussehen. Da unsere Zeit begrenzt ist - wir müssen unseren Wagen bis 14:45 Uhr abliefern - entschließen wir uns, noch ein letztes Mal einen Wat zu besuchen. Angeblich soll es der schönste hier in der Stadt sein. Das hatten wir doch gerade erst.
In diesem Fall stimmt das allerdings. Ich würde sogar soweit gehen und sagen, dass es einer der schönsten ist, die wir bis dato in Thailand gesehen haben. Eine ganz spezielle Stupa in Form eines Obeliks, eher indisch als thailändisch und das Ganze über und über mir Gold geschmückt. Und es kostet noch nicht mal Eintritt. Ja Ja der Isaan.








Am Ende muß ich dann doch noch auf die Tube drücken und wir sind pünktlich um 14:45 Uhr am Flughafen. Die Übergabe erfolgt ohne Probleme und 10 min später stehen wir draußen und organisieren uns ein Taxi. 

Meine Idee war eigentlich ein schicker, geräumiger Toyota mit Ledersitzen und Aircondition, den ich auch weiter hinten in der Reihe stehen sehe. Ich muß allerdings lernen, dass es hier der Reihe nach geht. Da ich nicht abschätzen kann, wie lange es dauert, bis ich genügend Touristen vorgelassen habe, damit ich an meinen Toyota komme, nehmen wir den nächstbesten. Es ist ein kleiner Chevrolet irgendwas, der offensichtlich schon in die Jahre gekommen. Man könnte meinen, der Fahrer wohnt dort drin, wenn man sieht, wie er es sich um sein Armaturenbrett eingerichtet hat. Okay, möge das Abenteuer beginnen.

Wir haben vorab ein wenig das Preisgefüge gecheckt und mit dem Fahrer einen Festpreis vereinbart. Außerdem kontrollieren wir anfangs mit unserem Navi, ob wir auch beide vom gleichen Khong Ciam sprechen. Er kennt sich aber offensichtlich aus. Das sein englisch ähnlich wie unser thailändisch sehr rudimentär ist, versucht er auf andere Art und Weise eine angenehme Atmosphäre zu schaffen. Zunächst besorgt er uns an der Tankstelle eine Flasche gekühltes Mineralwasser, danach lässt er auf seinem Smartphone Youtube-Videos mit westlicher Musik, bzw. thailändischer westlicher Cover-Musik laufen. Da er zudem relativ souverän und zügig unterwegs ist, erreichen wir unser Resort um 16:33 Uhr. Nur 3 Minuten später, als Google anfangs prognostiziert hat. Wir geben im noch ein fettes Trinkgeld und bereiten uns gedanklich schon mal auf das Abendessen vor.



Das Resort füllt sich langsam, mittlerweile sind bereits 4 Apartments belegt. Die meisten sind gemischte Paare, also nicht Männlein/ Weiblein sondern Deutsch/ Thai, wobei Deutsche immer der Mann ist. Die meisten essen aber sehr zeitig, so dass wir als wir gegen 18:30 Uhr gehen, schon fast wieder unter uns sind. Damit geht der erste Teil unserer Reise bereits dem Ende entgegen und obwohl wir erst 6 Tage unterwegs sind, kommt es uns schon vor wie eine Ewigkeit.

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